Thema: Philaseiten Spezial - Datenbank für Belege
olli0816 Am: 14.03.2017 13:54:50 Gelesen: 14748# 11@  
Ich bin im Grunde absolut kein Gegner solcher Datenbanken, aber denke, die Ausführung ist sehr kostenintensiv und noch arbeitsintensiver. Gut, Speicherplatz wird nach wie vor immer billiger und die Rechenpower relativiert hier sicher auch in Zukunft immer mehr die Kosten, aber der Aufbau und die Pflege ist fast endlos.

Alleine: Wie will man die Gebiete aufbauen? Wer macht das alles und wo kommt das Material her? Dann die Bestimmung der Gebiete: Wie will man das aufbauen?

Datenbanken benötigen eine gewisse Struktur und je mehr man verändert, weil gerade mit der Programmierung und den fachlichen Feinheiten der Briefe/Briefmarken wird es ständig Änderungen geben. Dann ist Deutschland (wenn man sich darauf beschränken möchte) in seinen Grenzen in der Geschichte sehr variabel gewesen. Man kann hier natürlich großzügig sein und sagen, z.B. das Memelgebiet gehört dazu, weil es im Michel zu Deutschland gezählt wird.

Was wäre mit Briefen von sagen wir Uruguay nach Bayern? Für einen Bayernsammler sicher sehr interessant, weil Kurosität. Umgekehrt für einen Sammler aus Uruguay auch interessant.

Datierbarkeit der Briefe wurde schon genannt. Dann Verfälschungen (davon gibts bekanntlich einiges) oder sogar Ganzfälschungen? Fälschungen zum Schaden der Post?

Ich schätze, letztendlich wird es uferlos, obwohl so ein Archiv etwas feines hätte. Aber die Dauer, bis es so toll wird wie Du dir das vorstellst, würde weit in der Zukunft liegen. Man darf nicht vergessen, obwohl es hier insgesamt viele Teilnehmer gibt, diese nur einen kleinen Bruchteil des Materials besitzen, was zur Abdeckung reichen würde. Und diejenigen, die viele Sachen besitzen und das Wissen, haben häufig nicht die Zeit, alle Belege einzuscannen die sie haben und dann noch zu klassifizieren. Daneben brauchts auch ein paar, die das prüfen und entsprechend bestätigen.

Ich hoffe, ich klinge nicht zu negativ. Die Idee ist theoretisch gut, aber in der Praxis bin ich mir nicht sicher, ob sie annähernd so realisierbar wäre wie Du es dir vorstellst. Ich würde mich aber gerne irren.

Hier haben ein paar Leute z.B. alles registriert, was sie zu Bremen bekommen konnten:

http://www.bremen-archiv.de/

Ein sehr kleines Gebiet mit eine Handvoll Marken und eng umgrenzten Material. Wirklich eine richtig gute Datenbank, wie ich finde. Ich möchte aber nicht wissen, wie viel Arbeit die reingesteckt haben. Und jetzt stelle dir das für alle Epochen nur für Deutschland vor. Ziemlich erschreckend, oder?
 
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