Thema: Cape of good Hope: Echt gelaufene Belege
jueshire Am: 25.03.2017 11:41:24 Gelesen: 15121# 2@  
Hallo,

daran beteilige ich mich doch gerne.



Diese Antwortkarte diente einem Philatelisten, um jenem Willi Schröder die gewiss enttäuschende Mitteilung zu machen, dass er zwar ein 4 Pence Kapdreieck liefern könne, aber keine 6 Pence besitze.

Die Beförderung der Karte ist durchaus bemerkenswert: Von Queenstown in der östlichen Kapprovinz sind es fast 1000 km bis nach Kapstadt, und von dort ging es nach Berlin. Am 11. März 1907 um 5 Uhr nachmittags abgestempelt, erreichte die Karte Berlin am 1. April 1907. Da warte ich heute auch schon mal länger auf meine Post.

Den ganzen Service gab's für 1 Penny, weil die Kapprovinz am 1. Januar 1895 der UPU beigetreten war, und die einheitlichen Tarife anzuwenden hatte.

Die beiden Philatelisten nutzten hier eine Ganzsache mit dem Konterfei der sechs Jahre zuvor verstorbenen Queen Victoria, vermutlich nicht ohne Absicht, denn verkauft wurde die natürlich nicht mehr. Postkarten waren am Kap im Jahre 1878 eingeführt worden, und das neue Werk von Brian Trotter (Southern African Mails, Routes, Rates and Regulations 1806-1916) berichtet, dass der Bevölkerung erst erklärt werden musste, welchem praktischen Zweck diese neue Kommunikationsform diente. Unsere beiden Philatelisten werden's auch ohne dem verstanden haben. Internationale Postkartentarife gab es erst seit 1890.

Interessant ist der Stempel von Queenstown, 26 mm mit einem kleinen schmucken Postkouvert-Symbol unten, und in drei Zeilen den Zeitcode / Monat und Tag/ Jahr. Zu finden in Ralph Putzel, The Postmarks of South Africa als Nr.18 von Queenstown. Datumsstempel waren in der Kapprovinz seit 1881 in Gebrauch.
 
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