Thema: Das Farben Thema: Farben bestimmen - aber wie ?
Carsten Burkhardt Am: 06.04.2017 13:52:05 Gelesen: 81819# 111@  
@ Werner P. [#105]

Habe ich es richtig verstanden: Man kann eine durch Fading ausgebleichte Marke als solche - mit hohem technischen Aufwand - bestimmen? Dadurch stellt sich für mich die folgende Frage: Eine durch Fading verblasste Marke sieht ja rein für das Auge nach einer anderen "Farbe" aus, obwohl lediglich der Helligkeitston anders ist.

Hallo Werner,

dazu braucht man aber sicher nicht den hier beschriebenen Aufwand. Leider ist es in der, ich sage mal Farbenkunst, dass jeder seine Methode für die einzige richtige hält. Sicher kann man das Fading auch mit den Kurven bestimmen, die ich seit 10 Jahren in der Farbbestimmung (Podien) benutze. Während bei den im Artikel gezeigten Messungen eine Messung einige Hundert Euro kostet, kostet in der von mir angewandten Methode das Messgerät allein deutlich weniger.

Gleiche Farbpigmente ergeben identische Kurven in der Remissionskurve. Wenn die Farbe ausgeblichen ist (Fading kann man auch dazu sagen), wird entweder ein Teil der Kurve verändert oder die gesamte Kurve wird nach oben verschoben (weil mehr Licht zurückkommt). Auf diese Art und weise kann man sehr einfach Manipulationen nachweisen.

Ein anderes Problem ist das bei den Bosnien-Marken aufgetretene. Ich habe das bei der Farbe Preussisch Blau (Syn: Berliner Blau ist ein lichtechtes, tiefblaues, anorganisches Pigment. Als altes Pigment ist das C.I. Pigment Blue 27 (77510) auch bekannt unter den Namen Preußisch Blau auch Preußischblau, Pariser Blau, Französischblau, Eisencyanblau, Eisenhexacyanidoferrat, Turnbulls Blau, Bronzeblau, Pottascheblau, Chinesischblau, Miloriblau, Stahlblau, Tintenblau oder Tonerblau,) Auszug aus Wikipedia).

Dort habe ich ganze Schwärme sehr ähnlicher Kurvenverläufe vorgefunden. In meinem Forschungsgebiet ist das SBZ 216 (eine Farbe von 12 Pf Engels Köpfe I), 224 (eine Farbe von 50 Pf Marx) und 226 (a-Farbe von 80 Pf Thälmann), außerdem DDR 251 (12 Pf Pieck), wozu ich 2015 einiges auf koepfe1.de veröffentlicht habe.
Die ersten 3 sind ausführlich im Köpfe-Handbuch besprochen.

Dort sind offensichtlich immer wieder ähnliche Farben zusammengemischt worden, die bei jeder Teilauflage eine neuen Farbeffekt ergaben. Interpretieren kann man das eigentlich nur mit der von Podien entwickelten Kurvenstatistik. Dort kann man sehen, dass das Maximum der Kurve bei dieser blauen von viel Rot bis wenig Rot variiert. Hört sich kompliziert an, ist aber mit Bildern zu verstehen. Falls Interesse besteht, einiges findet man hier:

http://www.köpfe1.de/bilder_2015/0810/ordnung/index.html

Viele Grüße
Carsten
 
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