Thema: Fischleder Briefmarken
jueshire Am: 09.04.2017 11:09:06 Gelesen: 2184# 2@  
@ Richard [#1]

Und Hermann E. Sieger bietet dazu eine "Ersttagspostkarte", ebenfalls aus Fischleder, für satte 39,50 Euro. Oder einen amtlichen Ersttagsbrief für 16,95 Euro. Als Bedarfsbeleg geht beides allerdings nicht durch, da 50 DKK die Zusatzgebühr für Einschreiben darstellt. Alternativ hätte man, um eine zusätzliche 1 DKK-Marke ergänzt, einen Inlandsbrief mit einem Gewicht zwischen 501 und 1000 g (eine Dose Fisch?) versenden können. Im Ernst: so viel philatelistische Seriosität hätte es meiner Ansicht nach ruhig sein dürfen.

So betrachtet ist es ein weiteres Beispiel dafür, dass Postagenturen zu Unternehmen geworden sind, die vor allem Aufmerksamkeit für sich und ihre Produkte schaffen müssen. Die Kampagnen sind schrill und von kurzer Dauer.

Bemerkenswert ist allerdings, dass die Werbung der Färöer Post immer noch gezielt Philatelisten anspricht. Sie fiel mir als der einzige Postdienstler auf, der regelmäßig im südafrikanischen "SA Philatelist" Anzeigen schaltet - nicht gerade um die Ecke, ganzseitig und in Farbe. Auch dass passt freilich ins Bild: in 14 000 Kilomentern Entfernung kann man sich als "eine der kleinsten Nationen der Welt" als Kuriosität verkaufen, adressiert Motivsammler in der oberen Anzeigenhälfte, und eher geschichts- und politikinteressierte Sammler im unteren Bereich, alles garniert mit dem obligatorischen Facebook-Verweis.



Auch die Webseite http://de.stamps.fo/ zielt fast ausschließlich auf Philatelisten. Hinweise zu Tarifen und Postämtern findet man nur ganz unten auf der Seite.

Für Motivsammler mag die Fischleder-Marke ja durchaus reizvoll sein, zumal es sich um eine einmalige Aufwendung handelt. Aber ob sich Neuheiten-Sammler freuen?

Daran zweifelnd grüßt
Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10179
https://www.philaseiten.de/beitrag/149697