Thema: Fälschungsbekämpfung: Der Kampf gegen Windmühlenflügel
Markus Pichl Am: 11.04.2017 00:24:26 Gelesen: 19468# 28@  
@ 10Parale [#27]

Diese beiden Accounts kann man unbesorgt der sogen. Rumänien-Mafia zuordnen.

Es sind insgesamt einige Dutzend ebay-Accounts, die man dieser Fälscherbande zuordenen kann. Es sind immer gleichartige Fälschungen aus verschiedenen Sammelgebieten und gleichartige, mal bessere, mal schlechtere, Signaturfälschungen. Die Sache hatte ich einmal mit einem entsprechenden Testkauf genau unter die Lupe genommen und die Post kam damals anstatt aus Deutschland aus Rumänien.

Seitdem, dies war im September 2014, ist es die Rumänien-Mafia. Der Fall und unzählige damit verbundene Fälschungsmeldungen, sind in einem anderen Forum hinterlegt. Ob sich zwischenzeitlich etwas an der Versandstrategie dieser Bande geändert hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Nebenbei, es erfolgte damals auch eine Adressüberprüfung von der bei ebay hinterlegten deutschen Adresse über das zuständige Einwohnermeldeamt, selbstverständlich mit negativem Ergebnis (die Person war unter der Adresse nicht gemeldet). Der für das Postbankkonto hinterlegte Name, war dann wieder ein anderer und der auf dem Brief als Absender vermerkte Name war ein Dritter.

Mittlerweilen dürfte diese Bande einen fetten sechsstelligen Ertrag über ebay eingefahren haben. Es wurden immer wieder von mir Auswertungen, über den Umsatz innerhalb eines Zeitraums von 90 Tagen, vorgenommen und auch nachvollziehbar veröffentlicht. 90 Tage ist der Zeitraum, den man sich rückwirkend über die erweiterte ebay-Suche anzeigen lassen kann.

Mit einer Vielzahl von Anzeigen, könnte man bestimmt etwas weiter kommen. Aber die Käufer bewerten in der Regel positiv und stecken sich das vermeintliche Schnäppchen in die Sammlung.

Diese Bande hat mich im Laufe der Zeit einige Arbeitstage gekostet und ein wirklicher Erfolg, bis auf die gelöschten Artikel, ist nicht zu verbuchen. Lars Böttger hat kürzlich darauf hingewiesen, dass die sogen. Rumänien-Mafia, diesen Namen habe ich der Bande verpasst, sich auch schon auf ebay.com breit gemacht hat. Ein Kampf gegen Windmühlen.

Zum Thema Strafverfolgung innerhalb der EU, kann ich Dir jetzt auch noch einen schönen Erfahrungswert mitteilen. Vor ein paar Jahren kam die Rücksendung einer von Herrn Berger fertig bearbeiteten Prüfsendung bei mir nicht an. Nebenbei vermerkt, für solche Sendungen habe ich als Briefmarkenhändler eine private Transportversicherung abgeschlossen. Aufgrund einer satten vierstelligen Schadenshöhe, musste ich damals auch Strafanzeige wegen Unterschlagung gegen den DHL-Fahrer erstatten. Dies machte ich über einen Rechtsanwalt. Nach nicht ganz einem Jahr wurde der Fall von der Staatsanwaltschaft eingestellt, da man den mutmaßlichen Täter nicht ermitteln konnte. Mein Rechtsanwalt erbat dann Akteneinsicht. Die Spur des Fahrers verlor sich in Rumänien (hat aber bestimmt nichts mit der oben angeführten Bande zu tun). Auch diesen Fall hatte ich vor einigen Jahren bereits in einem anderen Forum dargestellt.

Die tatsächliche Macht liegt bei BPP-Prüfenzeichenfälschungen beim BPP, denn der hat das Markenrecht. BPP ist ein eingetragenes Markenzeichen. Aber auch dies wurde schon anderswo bis zum Erbrechen diskutiert und ganz ehrlich, mir steht es von hier bis zum Mars, wenn ich einerseits über die Fälschungsflut nachdenke und aber auch die in den letzten Jahren von mir für Fälschungsbekämpfung aufgeopferte Zeit. Wer glaubt, man könne am Markt eine Marke, die mit mehreren tausend Euros im Michel bewertet ist, für ein paar Prozentpunkte in echt kaufen und dieser dann noch nicht einmal eine Fotoexpertise beiliegt, den kann man nicht wirklich helfen. Zum Thema Fotoexpertisen werde ich aber auch noch zu einem späteren Zeitpunkt genauer ausführen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Hochwertige und zugleich (Ver)Fälschungsgefährdete Marken sollte man ganz einfach nur mit einer möglichst nicht aus der Haftung ausgelaufenen Fotoexpertise kaufen oder, wenn man vor lauter Begehren nach dem Objekt der Begierde nicht widerstehen konnte, eine solche direkt zur Prüfung senden.

MfG
Markus
 
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