Thema: DDR Spezial: Unterscheidung von DDR Dienstmarken
Stefan Am: 28.03.2009 12:11:16 Gelesen: 74941# 7@  
@ Pilatus [#6]

dein Briefabschnitt zeigt die Mi-Nr. 26 und 27, erkennbar an dem Zirkelkopf.

1 Warum meinst Du, daß der Stempel gefälscht sei?

Ich kann nicht sagen, wieso gerade dieser Stempelabschlag der Mi-Nr. 40A (50Pf) gefälscht sein soll. Allerdings ist diese Marke bedarfsgestempelt sehr selten. Ich meine irgendwo einmal gelesen zu haben, dass bis vor einigen Jahren nicht einmal 50 Stück als Stempel echt geprüft werden konnten. Die überwiegende Mehrheit der zur Prüfung vorgelegten Marken erwies sich als Stempelfälschung. Der Michel-Spezial (Band 2) von 2003 verweist auf Gefälligkeitsentwertungen von Orten, wo diese Marken nie ausgegeben wurden (= Einstufung als Stempelfälschung).

Ich vermute, dass analog der Mi-Nr. 339x der DDR (Serie Köpfe II Motiv E. Thälmann, sog. "Lack 80") der Ortsstempel von einem Postamt stammen muss, welches nachgewiesen diese Marken im Bestand und auch am Schalter verkauft hatte. Laut Michel Spezial würde dies primär auf die Dienstmarken DDR Nr. 38A (30Pf), 40A (50Pf) und 41A (70Pf) zutreffen.

Gerade die Marke zu 50Pf wurde laut Michel Spezial 2003 (Band 2) erst 1960 ausgegeben und war wie die verbliebenen Dienstmarken bis zum 30.04.1960 frankaturgültig (Verwendung bis 07.06.1960 geduldet). Danach wurde die Ausgabe von DDR-Dienstmarken zugunsten des ZKD eingestellt. Diese Marke war höchstens einige Monate im Umlauf.

Als Verwendungsmöglichkeit der 50Pf-Marke (Mi-Nr. 40A) und damit als 2. Ursache für die große Seltenheit dieser Marke sehe ich als Mischfrankatur von Briefen über 250g (bis 1000g) bzw. Zusatzleistungen wie Einschreiben und Rückschein (je 50Pf), die nicht so häufig vorgekommen und damit sehr selten in Sammlerhand gelangt sein dürften.

Gruß
Pete
 
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