Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 19.04.2017 07:01:00 Gelesen: 630879# 366@  
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Serie: „Europa“
Thema: „Burgen und Schlösser“: „Wartburg“

Die trutzig oberhalb von Eisenach gelegene Wartburg ist nicht nur ein zentraler Ort im 500. Jubiläumsjahr der Reformation. Sie stand auch zuvor immer wieder im Zentrum der deutschen Geschichte. Im 13. Jahrhundert war sie Schauplatz des sagenhaften Sängerwettstreits mit Walther von der Vogelweide und auch Wohnsitz der Heiligen Elisabeth. Martin Luther fand hier 1521 Schutz und übersetzte das Neue Testament ins Deutsche. Damit wurde die Heilige Schrift erstmals für jeden zugänglich. 1817 trafen sich in ihren Mauern die national gesinnten deutschen Burschenschaften zum Wartburgfest, später inspirierte sie Richard Wagner zu seiner romantischen Oper „Tannhäuser“.

Carl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, betrieb ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Wiederherstellung der mittlerweile fast verfallenen Wartburg, um „der Nation ein Denkmal zu schenken“. Die Burg erhielt in einem Jahrzehnte währenden Umbauprozess ihr heutiges Aussehen. Die noch erhaltenen alten Gemäuer wie der Palas wurden durch Neubauten im mittelalterlichen Stil ergänzt. Dabei ließen sich der Großherzog und sein Architekt Hugo von Ritgen von den damals üblichen, romantischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts über das Mittelalter leiten. Seit 1858 trägt der Hauptturm der Burg ein vergoldetes Kreuz, als sichtbares Symbol für die religiöse Bedeutung der Wartburg.

Die Wartburg ist heute eine der bekanntesten Burgen Deutschlands und gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seit langem ist die Wartburg aber auch eine der beliebtesten protestantischen Pilgerstätten weltweit. Etwa 350.000 Besucher pro Jahr besteigen den Burghügel. 2017 ist die Wartburg Schauplatz einer der drei zentralen Ausstellungen zum Reformationsjubiläum. Der Titel der Ausstellung, die vom 4. Mai bis 5. November dauert, lautet „Luther und die Deutschen“.



Ausgabetag: 11.05.2017
Wert (in Euro Cent): 70
Motiv: Wartburg
Foto © Bildagentur Mauritius Images / Kurt Möbus
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Nicole Elsenbach, Hückeswagen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3310 / selbstklebend: MiNr. 3312
 
Quelle: www.philaseiten.de
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