Thema: Rumänien: Marken echt oder falsch ?
Heinz 7 Am: 22.04.2017 18:59:58 Gelesen: 119973# 121@  
@ 10Parale [#118]

Das ist ja grauselich! Danke für den Hinweis!

Diese Buntfrankatur 6./7. Ausgabe mit einer Halbierung wäre ein Hammerstück, falls es denn echt wäre. Die Briefmarken (Michel Nr. 22 H, 18 und 20) ergäben eine 35 Bani-Frankatur (wenn die halbierte als 5 Bani-Marke angesehen wird), das Briefstück trägt Stempel von 1872 (BOTOSANI, Dragomir fig. 486), rückseitig ein ähnlicher Ankunftsstempel "ROMAN" (fig. 507).

Was nun aber die Agraffen-Stempel (Gruppe A 65) hier zu suchen hat, weiss nur der Fälscher. Der Stempel ist von 1865, Dragomir listet 51 verschiedene Stempel dieser Gruppe (fig. 371-421), aber ein "STEFANESTI" gibt es dabei nicht. Den Ort "Stefanesci" gibt es zwar mehrfach in Rumänien, aber meines Wissens wurde noch nie dieser Stempel als echt anerkannt. Ich kann leider nicht sagen, ob der Stempel in der ARGE schon einmal besprochen wurde.

Dem Auktionshaus kann man keine bösen Absichten unterstellen, denn der Stempel wird als "forged" bezeichnet. Auch die Beschreibung "Great workmanship" könnte man sogar als "korrekt" bezeichnen, wobei das ist wohl etwas zynisch.

Auktionsbeschreibung:

"Romania, 1869, Prince Carol, 10b blue "bisect" plus 1868-70 3b violet strip of four and 18b scarlet, all tied by forged STEFANESTI 21/1 c.d.s strikes on "1872" cover. Fabulous creation of a great rarity. Great workmanship.
Michel 22a. (Scott 38 var., 34, 36 var). Est. Cash Val. $200 - 300."

Andere Lose dieser Auktion sind um einiges gefährlicher, besonders die Sammellose. Da sieht wohl kaum jemand durch, was da echt ist, und was falsch ... gefährlich... Wir sollten für die ARGE alle Fotos dieser Auktionslose sichern, damit wir gewarnt sind. Wir werden die Prüfer fragen, ob ihnen solche Stücke schon bekannt sind.

Zum Auktionshaus "Harmers International, Inc." ist auch etwas zu sagen, aber das mach ich wohl am Besten unter einem neuen Thema.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
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