Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 23.04.2017 10:51:19 Gelesen: 245781# 179@  
Hallo zusammen,

am ersten Abend, den Steffi und ich in Douala verbrachten waren wir zu dem 60. Geburtstag von Reiner R. eingeladen. Reiner arbeitet schon seit über 20 Jahren für die evangelische Mission in Afrika. Kameruner selbst feiern einen Geburtstag nicht. Dort ist z.B. ein guter Schulabschluss ein Grund zu feiern, denn den hat man selbst erarbeitet. Bei der Geburtstagsfeier saßen wir durch Zufall neben Gisela Gross Towa, einer Deutschen, die mit einem Kameruner verheiratet war. Ihr gehört die einzige Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche in ganz Kamerun (Fedeme Le Caméléon). Da sie vom Staat nicht unterstützt wird, ist sie u.a. auf Spenden angewiesen.



Wenn jemand von Kamerun nach Deutschland fährt, wird häufig Post mitgegeben, die dann in Deutschland eingesteckt wird. Auf diesem Weg ist dieser Brief von Gisela zu uns gelangt. Im Briefzentrum 18 (Rostock, Roggentin) bekam er gleich drei Stempel.

An meinem 50. Geburtstag im März 2004 veranstaltete ich deshalb eine große Afrika-Fete und sammelte Spenden für Kamerun. Es war in diesem Fall alles afrikanisch. Bevor die Gäste in den Festsaal kamen mussten sie durch einen Dschungel (aus Efeu), in dem ein Bekannter im Affenkostüm saß und sie etwas erschreckte. Zu Dekoration benutzte ich afrikanische Gegenstände und Stoffe. In Erinnerung an unsere Wohnung in Garoua war auf jedem Tisch ein kleiner Berg aus Zuckerstücken zu dem eine Ameisenstraße aus Kunststoff-Ameisen hinführte. Zusätzlich waren zur Freude/zum Schrecken zahlreiche große Kunststoff-Kakerlaken versteckt. Einige Gäste hatten allerdings etwas Probleme mit dem Essen, denn es gab ausschließlich afrikanisches Essen.

Wie bei uns üblich hatten die Gäste einige Spiele zum Thema Afrika vorbereitet. Dazu muss man nur im Olfener Karnevalsumzug heraussuchen, was man für ein Kostüm oder Gegenstand benötigt wird. Das ausgefallenste war ein großes Kamel, das eine Gruppe auf einem Anhänger mitgebracht hatte.



Die Hälfte des gesammelten Geldes (insgesamt 2400 €) bekam Gisela, die andere Hälfte ging an eine andere Schule, die von der evangelischen Kirche unterstützt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quelle: www.philaseiten.de
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