Thema: Die Stabstempel der Schweiz - Pendant zur deutschen Poststelle ?
SH-Sammler Am: 09.05.2017 18:12:13 Gelesen: 9804# 9@  
@ Max78 [#1]
@ sammler-ralph [#8]

Hallo Max, hallo Ralph,

im ersten Beitrag schreibt Max: Diese Stabstempel lassen sich auch als Entwerter auf Marken finden, was im eigentlichen Sinne nicht gestattet war. In den alten deutschen Staaten war dies vielleicht so, das kann ich nicht beurteilen. Für die Schweizer Post jedoch stimmt diese Aussage nicht ganz.

Da die meisten Stabstempel in den Postablagen verwendet wurden, sind die Entwertungen auf Marken korrekt nach Vorschrift ausgeführt. Vorschrift war aber auch, dass der Stempel zusätzlich neben der Marke abgeschlagen werden musste. Dies, weil der Absendeort bei Abstempelungen auf der Marke oft nicht gut lesbar war.

Es gibt bei der Schweizer Post verschiedene Typen von Stabstempeln:

Einzeilige Stabstempel mit Majuskeln (grosse Buchstaben)
Zweizeilige Stabstempel, dabei auch mit Minuskeln

Im Weitern wird unterschieden nach Schrifttypen wie "Elzevierschrift", Blockschrift, Schreibschrift.

So viel an Theorie für diesmal. Nachstehend ein Beleg von OSTERFINGEN. Der Stempel ist in Blockschrift ausgeführt. Die Unterschiede zur Elzevierschrift sind gut sichtbar an den Buchstaben T sowie S im Vergleich zum Beleg von Trasadingen



Ganzsachenumschlag von Osterfingen nach Stein, Kanton Appenzell.
Stempelverwendung ab ca. 1877 bis ca. 1900

Die Post von Osterfingen sowie auch aus Wilchingen lief über Unterneuhaus. Dort wurde kontrolliert und der Leitstempel angebracht. Obwohl Unterneuhaus ein kleiner Weiler war (und immer noch ist), war es ein wichtiger Ort in der Zeit der Postkutschenkurse. Unterneuhaus war bis zum Bau der Eisenbahnlinie Schaffhausen - Waldshut - Basel im Jahre 1863 eine Pferdewechselstelle der Postkurse Schaffhausen - Waldshut - Basel resp. Schaffhausen - Zurzach - Brugg - Bern.

Da sage mal einer, Postgeschichte sei langweilig.

Grüsse
SH-Sammler
Hanspeter
 
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