Thema: Neues vom Consilium Philatelicum
Richard Am: 13.05.2017 16:42:38 Gelesen: 17989# 1@  
Außenseiter überzeugten erneut in Bonn

(wm) Ein Symposium des Consilium Philatelicum wusste im Bonner Haus der Philatelie und Postgeschichte einmal mehr 30 Besucher zu begeistern. Dr. Heinz Jaeger zeigte mit seltenen Belegen auf, wie aus ersten Sondermarken für bestimmte Sponsoringzwecke (z.B. Olympische Spiele 1896) und dann mit späteren Zuschlagsmarken eine Art Philatelisten-Steuer erwuchs, Günther Korn entfaltete die Vielfalt der Spezialisierungsmöglichkeiten bei einer einzelnen Marke (15 Pf. „Bedeutende Deutsche“) und Wolfgang Maassen zeigte am Beispiel der deutschen Auswanderung nach New York im 19. Jahrhundert, dass Themen wie Immigranten, Massenflucht und Abkapselung in Parallelgesellschaften nicht allein Probleme der heutigen Zeit sind. Was G. Korn mit der 15 Pf.-Luthermarke der Serie „Bedeutende Deutsche“ belegte, entfaltete Dr. Eckhart Bergmann an der Serie „Aufbau in der DDR“ und deren drei Ausgaben, die für jeden Spezialsammler ein El Dorado sein können ebenso wie die von Brigitte Nitzke vorgestellte „Blumen-Dauerserie“ der BRD. Wie erstmals zwei Farben auf einmal passergenau gedruckt wurden, zeigte Ralph Ebner eindrucksvoll auf, sein Belegfundus war schier einmalig. Kürzer angerissen, aber ebenso eindrucksvoll, brachte Hartmut Geyer die Versuchs-Justierheftchen von Bund und Berlin näher, bis letztlich W. Maassen mit Betrachtungen zur Frage der Qualität von Briefmarken den Reigen abschloss.

Brigitte Nitzke war erstmals als Referentin mit von der Partie und sie erhielt großen Applaus, ebenso die anderen Referenten, denn sie boten allesamt gute spannende und unterhaltsame Themen auf verständlichem Niveau. Umso mehr bedrückte die Schlussnachricht, dass das Consilium Philatelicum aufgrund der derzeitigen Verbands- und Vorstandssituation des BDPh weitere öffentliche Veranstaltungen bis zum September dieses Jahres erst einmal aussetzt, um zu prüfen, ob danach noch das Umfeld für weiteres eigenes Engagement gegeben ist. Immerhin hat dieses Gremium des BDPh, dessen weitere Existenz derzeit ungesichert erscheint, mit mehr als 60 teils mehrtägigen Veranstaltungen nicht nur das Bonner Haus der Stiftung mit Leben erfüllt, sondern dem BDPh in den letzten Jahren auch einen fünfstelligen Betrag eingespielt. Wenn aber Vorstand wie Verbände (einzelne befürworten eine Abschaffung dieses in der Satzung des BDPh verankerten Gremiums bedeutender Philatelisten), dies im Gegensatz zu den Besuchern dieser Veranstaltung nicht mehr wert zu schätzen wissen, so Consiliums-Vorsitzender Wolfgang Maassen, muss man eben andere Wege finden, die Philatelie in Deutschland zu fördern.



Eine gut besuchte Consiliums-Veranstaltung in Bonn. Foto: Wolfgang Maassen



Günther Korn, der ehemalige Geschäftsführer des BDPh (links), war als Referent zu Gast. Foto: W. Maassen
 
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