Thema: Poste restante in der Klassik
bayern klassisch Am: 21.05.2017 08:07:35 Gelesen: 30482# 1@  
Liebe Sammlerfreunde,

hier hinein darf alles an Poststücken, die den Postsonderdienst "poste restante" aufweisen.

Als kurze Erklärung, was es damit auf sich hatte: Wollte oder konnte man jemandem ein Poststück zukommen lassen, dessen Anschrift man nicht kannte, oder durch dessen gewöhnliche Auslieferung Probleme oder Kosten entstehen konnten, die vermeidbar waren, konnte man die Abgabepost beauftragen, diese Poststücke für die Dauer von 3 Monaten (für einige Postverwaltungen galt bei der Redommandation sogar die Dauer von 6 Monaten) vorrätig zu halten und sie innerhalb dieser Zeit dem sich legitimierenden Empfänger auszuhändigen (gegen Unterschrift). Dies war teils mit Kosten verbunden, teils gratis.



Ich beginne dieses spannende Thema mit einem Faltbrief aus Basel vom 21.8.1858 8 Uhr Abends aufgegeben an die "Gebrüder Nann Segeten poste restante Klein Laufenburg".

Die Aufgabepost taxierte ihn als sog. Grenzrayonbrief mit 3 Kreuzern, die allein der Schweiz zustanden. Über Basel Badischer Bahnhof, die 2. Stelle des Datums hatte man wohl vergessen am 22.8. einzustellen, ging es dann nach Kleinlaufenburg, wo der Brief auf Wunsch des Absenders "poste restante" gestellt werden sollte, also 3 Monate ab 22.8. liegen gelassen werden musste.

Er ist dann innerhalb dieser Zeit auch gegen 3 Kr. Entgelt (gab es in Baden eine poste restante - Gebühr?) abgeholt worden, weswegen man wohl die 3 Kr. vorne wieder strich.

Ich habe bisher noch keinen Grenzrayonbrief mit poste restante gesehen und war sehr froh, diesen Luxusbrief an Land ziehen zu können. Jetzt noch einer nach Württemberg, Taxis, Österreich und Bayern, dann bin ich komplett.

Mal sehen, welche Belege aus der Klassik, also bis 1900, hier noch gezeigt werden werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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