Thema: Österreich: Fiskalmarken
Cantus Am: 24.05.2017 02:30:46 Gelesen: 17052# 12@  
@ Gernesammler [#11]

Hallo Rainer,

in manchen Dingen sind die Deutschen und die Österreicher doch sehr verschieden. Die Deutschen haben ganz überwiegend, einmal abgesehen von solchen Dingen wie Notopfer- oder Zuschlagsmarken, Zwangszahlungen wie Steuern direkt von den Bürgern oder Gewerbetreibenden eingetrieben, die Österreicher dagegen lange Zeit bestimmte Forderungen über die beschriebenen Stempelmarken. Das hatte zwar für den Einzelnen den Nachteil, dass man sich dauernd Stempelmarken für bestimmte (Amts-)Handlungen besorgen musste, für die Steuerbehörde aber den Vorteil, dass ausnahmslos jeder Bürger, der bestimmte Dienstleistungen (und auch Rechnungen zählen dazu) erhielt, auf dem Weg über die Stempelmarke unmittelbar seine Steuern oder Abgaben zahlte, ohne dass die Steuerbehörde dem einzelnen Zahlungspflichtigen nachlaufen musste, so wie es in Deutschland der Fall war.

Ich zeige dir hier einmal eine Quittung vom 27.8.1920 für den Kauf von zwei Stempelmarken.



Viele Grüße
Ingo
 
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