Thema: Fälschungsbekämpfung: Anbieter bei Ebay auf Dummenfang
olli0816 Am: 27.05.2017 11:10:10 Gelesen: 46322# 47@  
@ Richard [#44]

Du hast mit deinen Bemerkungen durchaus nicht unrecht, auch wenn sie sicher für manchen etwas destruktiv erscheinen. Ich bin der Überzeugung, dass der beste Schutz immer noch der Aufbau des eigenen Wissens für ein Sammelgebiet ist. Selbst dann fällt man immer wieder auf eine Fälschung rein, entsprechend den Sammelgebieten, die man hat.

Das sich so viele ehrenamtliche Leute finden, die in ihrer Freizeit irgendwelche Datenbanken in fleißigstem Einsatz füllen, wage ich schwer zu bezweifeln. Ich bin der Meinung, dass das Melden von Fälschungen bei ebay oder den anderen Plattformen denjenigen weiterhelfen, die sich die Meldungen durchlesen, aber leider nicht verhindern, dass immer mehr Fälschungen auf den Plattformen oder auch den Sammlungen bei Auktionshäusern verkauft werden. Es ist manchmal schon erschreckend, dass sich Bieter bei wirklich einfach zu erkennenden Fälschungen finden und bereit sind, nicht wenig zu zahlen. Nur: was ist der tatsächliche Schaden für jemanden individuell, der sagen wir mal 10 oder 20 EURO für eine schlechte Fälschung ausgegeben hat? Davon wird niemand hungern müssen und es ist die Frage, wie viel Aktivität ein Fälschungsmelder bei solchen Artikeln investieren möchte. Zum anderen bezweifle ich, dass der Großteil der Käufer vorher eine irgendwie geartete Datenbank wälzen werden, bevor sie einen Artikel erwerben.

Ich weiß jetzt nicht, wie hoch hier die Zugriffszahlen bei den einzelnen Stempeln in der Stempel-Datenbank sind? Bei einem anderen Forum gibts auch eine Stempeldatenbank (hier wären wir wieder bei einem Thema: Warum baut man sowas 2 Mal auf?) und dort sind die Zugriffe bei vielen Stempeln im ein- bis zweistelligen Bereich. Das ist übersichtlich und ich schätze, hier wird es nicht viel anders sein. Das heißt, der Wille/das Interesse des einzelnen Sammlers ist von Haus aus begrenzt, sich vor einem Kauf zu informieren. Genauso die Frage natürlich: Wenn nur ein Dutzend Mitglieder eines Forums richtig aktiv sind, so eine Datenbank zu befüllen, wie will man irgendwann alle wichtigen Stempel zusammenbekommen? Alleine wenn man dem Aufwand des Bremen-Archivs für ein kleines Gebiet sich anschaut, ist das eine Arbeit ohne Ende. Dazu kommt, dass das Wissen des Einzelnen nicht endlos ist, man kommt sehr schnell an seine Grenzen. Und damit wird man wieder fehleranfällig.

Letztendlich läuft es auf meinen Satz im ersten Absatz heraus: Um möglichst wenig Fälschungen zu kaufen, vorher informieren und Wissen aneignen. Was besseres fällt mir nicht ein. Wer es nicht macht, zahlt halt für Fälschungen insgesamt mehr drauf. Aber die meisten kaufen nicht die super seltenen Briefmarken, von daher ist der Schaden beim Großteil der Sammler sicher übersichtlich.

Grüße
Oliver
 
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