Thema: (?) (57-58/66) Marken bestimmen: Cape of good Hope
jueshire Am: 30.05.2017 12:39:44 Gelesen: 40771# 33@  
@ 10Parale [#31]

Natürlich können Sie gern die Kosten für eine Prüfung tragen, wenn Sie das möchten.

Allerdings ist eine Identifizierung der echten Kap-Dreiecke nicht sonderlich schwierig (die Zuordnung zur richtigen Katalognummer schon eher). Es gibt zwei Papiersorten ("Woodblocks" in gestreiftem gelblichen Papier, sonst fasriges weißes Papier) in drei Varianten (nur Vorderseite bläulich, bläulich, weiß), aber in jedem Falle mit Wasserzeichen (Anker). Alle Marken, die diese Kriterien nicht erfüllen, sind keine Originale.

Im März 1883 wurden offizielle Nachdrucke erstellt, eigentlich um Postämter mit Mustern auszustatten; diese haben kein fasriges Papier. Nach der Außerwertsetzung am 1. Oktober 1900 entstanden zahllose Fälschungen, weil es nicht mehr illegal war, Sammlungslücken dieser schon damals gesuchten Marken auf diese Weise aufzufüllen.

Die Woodblocks gibt es nur in dem von Lars Boettger [#32] illustrierten Aussehen, das folgende bezieht sich auf die regulären Ausgaben:

Sie wurden von zwei Platten gedruckt, jede mit unverwechselbaren Kennzeichen. In der Natur der Sache liegend, sind die frühen Drucke von Perkins Bacon deutlicher als die späten von De La Rue; aber beide erfolgten von denselben Platten; mir sind acht verschiedene Kennzeichen geläufig, die in den seltenen Zweifelsfällen zusätzlich zur Echtheitsprüfung herangezogen werden können.

Dann gibt es sechs Eigenheiten der Gravur:

1. Die Linien links unter dem "C" von "Cape" ergeben genau sechs "traubenförmige" Farbflächen.
2. Am anderen Ende gibt es sieben dieser Flächen hinter dem "E" von "Hope".
3. Unter der Währungsbezeichnung rechts unten gibt es "Regenbogenlinen".
4. Im Unterschied dazu gibt es auf der linken Seite unter "Postage" ein "Fischnetz"-Muster.
5. Das deutlichste Zeichen ist der weiße "Bumerang", der links auf der Höhe des rechten Arms der Hoffnungs-Allegorie im Hintergrund des Liniennetzes erscheint.
6. Die Punkte in den drei Eck-Ornamenten enthalten jeweils ein "Bullenauge".

Dann gibt es insgesamt sechs Farben, die jeweils nur mit bestimmten Papiersorten und Druckqualitäten vorkommen können, je nach Ausgabe.

Schließlich, und am häufigsten vernachlässigt, geben die Stempel einen deutlichen Hinweis auf die Echtheit; es sind freilich zu viele um sie hier aufzuzählen. Interessierte seien auf die Literatur von Robert Goldblatt oder Ralph F. Putzel verwiesen. Sollten konkrete Stempel hier eingestellt werden, bin ich gern im Rahmen meiner Möglichkeiten behilflich.

Alle drei in [#31] gezeigten Marken sind definitiv falsch.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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