Thema: Italien: Bedarfspost 1945 bis heute
stephan.juergens Am: 11.06.2017 07:12:36 Gelesen: 95392# 85@  
@ filunski [#76]

Hallo Peter,

Andreas H. hat in der Italien Rundschau berichtet, dass die Postämter angehalten sind, "einfache Post" nicht mehr zu stempeln, weil dies ja eh in den CMP gemacht wird.

Mir ist es passiert, dass ich Ganzsachen am Schalter aufgeben wollte und wusste, dass ich zufrankieren musste (Inlandskarte reicht ja nicht ins Ausland), dass ich dann die mit Label zufrankierten Karten wieder mitbekommen habe. Sollte ich am anderen Ende der Straße in den Kasten werfen, dass Postamt (und auch der Kasten vor dem Postamt) waren schon "Dopo la partenza".

Sowas kann dir übrigens auch in Deutschland - insbesondere bei Postagenturen - passieren, dass die Briefkästen draußen erheblich spätere Leerungszeiten haben, als die letzte (bzw. die einzige) Abholung.

Zur Verwendung der Lire-Marken: die italienische Post hatte damals Tabellen, mit denen die Lire-Werte in € umgerechnet wurden. Dabei wurde zwar der offizielle Umrechnungskurs zugrunde gelegt, aber heftig gerundet (teilweise auch, um die damals aktuellen Portostufen besser abbilden zu können). Z.B. wurden 10 Lire und 20 Lire auf den gleichen Cent-Betrag abgebildet, sodass zwei 10 Lire Marken mehr €-Porto darstellen als eine 20 Lire Marke.

Und: Obwohl es in der Lire-Zeit zwar teils heftige Inflation gegeben hat, hat es in Italien nie eine Währungsreform gegeben. Trotzdem sind nicht alle Lire-Marken in der Euro Zeit heute noch gültig - auch dafür gibt es eine konkrete Liste.

Ansonsten: Wenn ich die Aussagen meiner Sammlerfreunde in Italien richtig verstanden haben, ist diese Nachverwendung von Lire-Marken begrenzt. Mir fällt jedenfalls auf, dass die Preise für "Lire-Nominale" rückläufig sind.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/9416
https://www.philaseiten.de/beitrag/154657