Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 16.06.2017 21:31:37 Gelesen: 596286# 124@  
@ Briefmarkenburny62 [#123]

Vielen Dank für die freundlichen Worte.

Es ist sehr spannend, zu verfolgen, welchen Weg die berühmtesten und wertvollsten Marken genommen haben! Einige können sich seit über 100 Jahren ganz an der Spitze der wertvollsten Marken halten, andere sind heute nicht mehr ganz so begehrt wie früher und selbstverständlich gibt es auch neue "Lieblinge", die früher noch günstig waren.

Nehmen wir zum Beispiel die Tabelle in Beitrag 2 und fragen wir uns, was aus den Bestplatzierten geworden ist. 1913 standen noch die Marken im Vordergrund, weniger die Briefe, welche vor allem heute für manche Preis-Sensationen verantwortlich sind.

Die "Liste 1913" (wir wollen sie so nennen) nennt als teuerste Marke die einmalige Marke 1 Cent Postmeistermarke von Alexandria, USA. Diese Marke hat ihren Nimbus voll behalten können und erreichte auch im späten 20. Jahrhundert noch Weltrekord-Preise. Siehe Beitrag Nummer 100! Die Briefmarke wurde letztes Jahr in New York ausgestellt und sie gehört dem Philatelie-Giganten Erivan Haub.

Zweiter auf der "Liste 1913" ist die weltberühmte "Blaue Mauritius" (Erst-Ausgabe Mauritius, "Post Office", 2 Cents), die ich in Beitrag 117 vorgestellt habe. Siehe auch Beitrag 1.

Dritter auf der "Liste 1913" ist die British Guiana, Nummer 1: 2 Cents schwarz auf magenta, die in dieser Rubrik schon ein paar Mal zur Sprache/ins Bild kam: Beitrag 43+44+46+114+115. Siehe auch Beitrag 3.

Vierter auf der "Liste 1913" ist die Mauritius Nummer 1: (Erst-Ausgabe Mauritius, "Post Office", 1 Cent). Die "orange Mauritius" ist ja fast nahezu gleich selten wie die "blaue", aber sie ist bei Nichtsammlern nicht GANZ so berühmt.



Diese Abbildung zeigt die Marke, die 1993 an der legendären Auktion verkauft wurde (Sammlung Hiroyuki Kanai, David Feldman Zürich, 3.11.1993, Los 1). Der Zuschlag lag bei über einer Million Schweizer Franken.

Wir sehen also: die vier teuersten der "Liste 1913" zählen auch heute noch zu den teuersten!

Fünfter auf der "Liste 1913" ist die Rumänien Nr. 3, also der weltberühmte Ochsenkopf, 81 Parale. Ich habe im Thema "Rumänien für Sammler" gerade (aus aktuellem Anlass) über die hohen Zuschläge berichtet (Beitrag 504), die am 3.12.2006 (wieder bei David Feldman, Auktion, damals parallel in Genf/Monte Carlo). Nicht weniger als vier Exemplare der 81 Parale-Marke kamen zur Auktion (!) und sie erreichten respektable Ergebnisse: Euro 120'000, Euro 80'000, Euro 70'000 und Euro 60'000. Die Resultate sind also nicht ganz so gewaltig, wie bei den oben genannten Marken, sind aber doch noch recht hoch.



Anbei ist die Abbildung einer der wenigen gestempelten Marken (bei der Rumänien Nr. 3 ist ausnahmsweise die gestempelte Variante seltener als die ungebrauchte, bei Rumänien Nr. 1,2+4 ist es aber die ungebrauchte). René Berlingin bezeichnete das vorliegende Stück einmal als "le plus bel exemplaire connu du timbre classique le plus rare d'Europe" (= das schönste bekannte Exemplar der seltensten klassischen Marken Europas). Es ist auch die einzige Marke mit ROTEM Stempel (sonst: blaugrün). Die Marke zierte die Sammlungen des Multi-Millionärs René Berlingin und des Rumänien-Experten und Grand Prix-Gewinners Fritz Heimbüchler. Seine Sammlung wurde 2010-2013 in drei Auktionen bei Corinphila Zürich verkauft.

Die Nummer 6 der "Liste 1913" ist die Postmeistermarke von St. Louis, der höchste Wert, zu 20 Cents. Beiträge zu dieser Ausgabe finden wir bei Nummer 82,84,85.

Gerne mache ich später weiter mit der Nummer 7...

Freundliche Grüsse
Heinz
 
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