Thema: Altdeutschland Württemberg: Probedrucke auf Kanzleipapier
Max78 Am: 20.06.2017 13:50:30 Gelesen: 27126# 8@  
@ Markus Pichl [#6]

Servus Markus,

danke für's Zeigen, wirklich schöne Exemplare. Da ich mich eine Zeit lang mit historischen Papieren und deren Wasserzeichen beschäftigt habe, kann ich Dir sagen, dass es sich hier nicht um ein Wasserzeichen zum Zwecke des Fälschungsschutzes einer Briefmarke handelt, sondern lediglich das übliche Wasserzeichen des Papierherstellers dieses Kanzleipapiers ist, das in regelmäßigen Abständen ins Papier gepresst wurde (per Rolle bei maschinell hergestelltem Wasserzeichenpapier). Per Definition ist Kanzleipapier = weißes, holzfreies Papier in bestimmtem Format, wie es in einer Kanzlei verwendet wird. Spiegelt man Deine Abbildung, dann sieht das folgendermaßen aus:



Das Wort "NORMAL" oder "NORMALPAPIER" lässt sich entziffern, was nicht besonders hilfreich ist für die Bestimmung des Papierherstellers, da dieses Wort bei den Papierherstellern öfters seine Verwendung fand. Eventuell könnte es vom Papierhersteller Ebbinghaus aus Lethmate (Iserlohn) stammen, siehe:



Hätte man die Marken weiter oben, unten, rechts oder links davon (Papierbogen), dann könnte man das Ganze besser deuten. Es handelt sich also um kein anderes Papier, sondern um den Zufall, dass diese Marken auf der Stelle des Papierbogens gedruckt wurden, wo sich auch das Wasserzeichen des Herstellers befindet,

mfg Max
 
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