Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 21.06.2017 00:23:22 Gelesen: 595849# 127@  
@ DL8AAM [#126]

Lieber Thomas,

vielen Dank für den hochinteressanten Beitrag, den ich im Thema "Bären" irgendwie übersehen habe.

Diese Sammlung St. Louis Bears auf 16 Blatt in New York hätte mir auch gefallen! Zum Glück hast Du ein paar Fotos gemacht, so kann man die Sammlung ein wenig erahnen. Besonders toll sind vermutlich die 6 Briefe mit Mehrfach- oder sogar Buntfrankaturen! Ein Brief scheint 5 Marken zu tragen! Insgesamt haben wir 30 Objekte in dieser Sammlung, das ist riesig!

Ich kenne nur wenig US-Postmeister-Sammlungen so gut, dass ich nun ein zuverlässiges "rating" machen könnte. Aber einen Vergleich möchte ich doch heranziehen: die Alfred Caspary-Sammlung, die ja einen atemberaubenden US-Teil hatte mit unglaublichem Material auch bei den US-Postmastern.

Schon bei der ersten Caspary-Auktion 15.11.1955 kamen die US Postmaster-Marken unter den Hammer (Teil 1), und meines Wissens alle Caspary-St.Louis-Bears wurden an diesem Tag versteigert: Lose 123-151. Caspary hatte:

9 Briefe mit Mehrfach- oder Buntfrankaturen
8 Briefe mit Einzelfrankaturen
2 Fragmente mit Mehrfachfrankaturen
2 Fragmente mit Einzelfrankaturen
1 Block mit zusammenhängenden Marken (5+10+10 Cents)
1 Paar
6 Einzelmarken
= total 29 Objekte mit total 47 Bärenmarken!

22 der Bären sind 5 Cents-Marken
22 der Bären sind 10 Cents-Marken,
nur 3 der Bären sind 20 Cents-Marken,

kein Wunder daher, dass die drei Lose mit den 20 Cents-Marken hohe Zuschläge erreichten:

Los 142 - 20 Cents, Type I = US$ 2'500
Los 143 - 20 Cents, Type II = US$ 2'500
Los 145 - Brief mit 20+10 Cents, Korr. Charnley & Whelen (1.4.1846) = US$ 4'400

Die 20 Cents-Marke hatte damals einen Katalogwert von US$ 1'750, der Zuschlag an der Auktion lag also deutlich höher, als der Katalogwert. US-Dollars von 1955 sind natürlich nicht mit heute zu vergleichen, sondern waren damals ein Vermögen. (Mehr dazu später).

Die US$ 4'400 waren an dieser Auktion der höchste Zuschlag für ein Los mit St. Louis-Postmarke(n).

Gemäss Liste 1913 hatte die 20 Cents-Marke 1913 einen Katalogwert von 6'000 Reichsmark. 1913 reichte dies zu Platz 6. 1955 reichten die US$ 1'750 Katalogwert vermutlich nicht mehr unter die Top 50, schätze ich (auch wenn wir nur die losen Marken, einzeln - also ohne Blocks - nehmen). Aber teuer war die Marke 1955 immer noch.

Im Raritätenkatalog von Michel 2010 steht die Marke (entwertet mit Federstrich) übrigens bei Euro 22'000 (Nr. 6, 20 Cents, schwarz auf lilagrau, 1846 bzw. bei Euro 75'000 (Nr. 3, 20 Cents auf grünlich, 1845). Damit gehört die Nummer 3 also noch immer zu den "ganz teuren Marken", es wäre interessant zu wissen, wie viele Marken Michel 2010 höher bewertete.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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