Thema: Vom Nutzen philatelistischer Literatur
Heinz 7 Am: 27.06.2017 20:34:47 Gelesen: 130203# 78@  
@ Ron Alexander [#71]

Lieber Ron,

vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Der Katalog "Senf" war seit dem Start (1892) sehr erfolgreich, und so wurde die 1. Auflage von 16'000 Exemplaren meines Wissens restlos verkauft. 1908 war die Auflage bereits verdoppelt (32'500 Exemplare) und viele Autoren und Sammler waren des Lobes voll über diese deutsche Meisterleistung.

Senf war aber nicht konkurrenzlos! Paul Kohl, Chemnitz, (1852-1925) war eine ernstzunehmende Konkurrenz mit seinem "Normal-Katalog".



Der Welt-Katalog 1913 hatte 38+1072+64 = 1174 Seiten, war also im Umfang vergleichbar mit Senf. Kohl gab dann auch das sogenannte "Kohls Briefmarkenhandbuch" heraus, das noch viel weiter ging (Zusatzinformationen).

Oliver zeigt in Beitrag 72 die Fortsetzung des Kohl'schen Handbuches auf, das dann aber aufgegeben werden musste. Kohl starb 1925, Dr. Munk konnte das Meisterwerk weder vollenden, noch fortsetzen.

Und überall, wo erfolgreich gearbeitet wird, gibt es Konkurrenz. 1910 gab ein Herr Hugo Michel, aus Apolda, ein dünnes neues Büchlein heraus "Europa Katalog 1910".



Das Werk umfasste erst 4+108 Seiten, war aber ebenfalls von Erfolg gekrönt. Mittelfristig löste es Senf und Kohl als führender Katalog Deutschlands ab.

Vgl dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Michel

Sehr interessant ist auch, dass 1910 auch das Jahr war, als in der Schweiz Ernst Zumstein seinen ersten Europa-Katalog herausgab! Der "Zumstein" war sodann für über 80 Jahre einer der führenden Kataloge für ganz Europa, siehe:

http://www.briefmarken-bl.ch/stiftung-basler-taube/buch-des-monats/januar/index.php

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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