Thema: Warum man den buntfrankierten USA-Brief nicht schön finden sollte
DL8AAM Am: 05.07.2017 14:40:05 Gelesen: 9236# 24@  
@ Baber [#1]

Der Grund ist doch ein ganz anderer. Seit Jahren schon stempelt die amerikanische Post die Marken nur noch sporadisch. Es fällt also jede Menge "Recycling Material" an, da die amerikanischen Marken meines Wissens nicht ungültig werden.

Auch wenn ich den Umschlag nicht selbst in den Fingern gehalten und die Marken auf Recycling geprüft habe, würde ich das nicht unbedingt so sagen. Ältere, sogar "richtig" alte amerikanische, postfrische Marken haben oft "keinen" (echten Handels-) Wert, der über dem Postpreis liegt. Und es gibt scheinbar bei vielen Händlern riesigste Bestände (toten Kapitals), die so aufgebraucht werden. Und ja, US-amerikansche Marken sind (bis auf ganz, ganz wenige Ausgaben, u.a. aus der Zeit des Bürgerkrieges) bis heute uneingeschränkt frankturgültig.

Ich war letztes Jahr auf der New York Stamp Show und da haben Händler kistenweise, vollständige Bögen, auch alter 3c Sondermarken aus den 30ern zum reinen Postpreis "verramscht". Aus Grabbelkisten. Und am nächsten Tag haben die wieder neue Kisten reingeschleppt! Eine Woche lang! Lagerabbau bzw. Umwandlung von totem Briefmarkengeld in echtes Geld. Ein über 1cm dicken Stapel fand so auch in meinem Koffer ein vorläufiges Zuhause ;-) So kann jeder Philatelist, der da vor Ort war (da haben gefühlt 100te zugeschlagen und ich tippe das sieht bei anderen amerikanischen Stampshows ähnlich aus), ein schönes 4er Bogeneckrandstückchen mit Bogennummern für satte 12 Cent (Kauf-/Nutzwert), jahrelang auf seinen Briefen mit verkleben. Nur habe ich gewisse Skrupel diese fast 90 Jahre alten Komplettbögen durch Auftrennung für alle Ewigkeiten zu "verstören", auch wenn die mich nur 1-2$ gekostet haben. Bei 7-8$ das Bierchen in der Kneipe in NYC waren die also eigentlich geschenkt. Also liegen die bei mir immer in einer großen Mappe "nur so in der Ecke rum".

Gruß
Thomas
 
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