Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 09.07.2017 12:35:03 Gelesen: 591418# 150@  
@ Theodor Haas [#149]

Auch die Liste Haas ist leider nicht komplett. Lesen wir, was er zu seiner Studie auf Seite 477 ff einleitend sagt:

"Nachdem (...) sei dieses Kapitel der eigentlichen Feststellung der Seltenheit von verschiedenen Marken gewidmet, jedoch nur bei teilweiser Beachtung des Markenpreises, da derselbe durchaus nicht immer mit dem Seltenheitsgrad zusammenfällt. Um möglichst streng zu verfahren, sollen in die Aufzählung nur die gewöhnlichen Postmarken aufgenommen werden; Lokalmarken, Typen, Fehldrucke und dgl., ferner Aufdrucke, zweifelhafte Sachen, halbierte Marken, Plattennummern, postalisch gebrauchte Stempelmarken usw. sollen ausgeschlossen bleiben."

"Jede Marke wird nur nur einmal aufgeführt, also gebraucht oder neu, ungezähnt oder gezähnt, wobei keine weniger als M. 100.- kosten darf; die Marke wird nach ihrem niedrigsten Wert eingereiht. Kostet sie z.B. ungebraucht M. 1000.-, gebraucht M. 100.-, so kommt sie zu den Stücken, die M. 100.- wert sind."

Dieser Ansatz unterscheidet sich also klar vom Ansatz Schubert (siehe Beitrag 132), was das Ganze zwar kompliziert, aber darum nicht weniger interessant macht.

Wir haben jetzt also zwei "unkomplette" Listen nebeneinander, die nach unterschiedlichen Methoden erhoben wurden. Wenn wir das Ganze aber jetzt mit den tatsächlichen Auktionsergebnissen der Ferrary-Auktionen vergleichen, so erhalten wir meines Erachtens sehr aufschlussreiche Erkenntnisse. Ferrary's Sammlung wurde 1921-1925 verauktioniert; sie war praktisch komplett! Viele der in Senf mit "-.-" bewerteten Marken bekamen in diesen Jahren 1921-1925 ein konkretes Auktionsergebnis, das natürlich von den Philatelisten und den Katalogredaktoren vor 90 Jahren begierig aufgenommen wurde.

Solche Studien: "die Besten....", "die Teuersten..." wurden auch in den Jahren nach 1910 natürlich immer wieder angestellt, teils sehr detailliert (z.B. Ewald Müller-Mark, mit x Studien ("Briefen") von März 1942 - Juli 1945), teils mit "einfachen" Katalogpreise-Scans. Es ist interessant, solche Studien ergänzend zu Rate zu ziehen.

Anbei sei nun die Nummer 2 von Haas 1905 vorgestellt:

"British Guiana 1851, 2 C. rosa".

Wir haben diese Marke hier schon vorgestellt: Beitrag 43, 44, 45, 46, 114, 115.

Es ist KEIN Zufall, dass ein Brief mit dieser Marke bei den Ferrary-Auktionen das ZWEITHÖCHSTE Ergebnis einbrachte! Wir haben also das verblüffende Ergebnis, dass Haas 1 und Haas 2 durch den Markt ca 15 Jahre später voll bestätigt wurde!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
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