Thema: Deutsches Reich Dauerserie Brustschild Belege
Markus Pichl Am: 09.07.2017 16:18:01 Gelesen: 13691# 13@  
Hallo hajo22,

ein ganz wunderbarer Brief, den Du uns hier zeigst.

Gemäß ab 01.01.1875 geltenden Postgebühren setzt sich das Porto wie folgt zusammen.

Wertbriefe bis 250 g Gewicht und über 10 Meilen Entfernung kosteten 40 Pfge Porto, hinzu kommt die Versicherungsgebühr von 5 Pfg je angefangene 300 Mark (mindestens jedoch 10 Pfge). Soll heißen, die Entfernung von Prostken nach Königsberg ist über 10 Meilen (= 40 Pfge) und der Wertbetrag ist mit 700 Mk ausgewiesen (3 x 5 Pfge = 15 Pfge). Dies ergibt ein Gesamtporto von 55 Pfge

Die 2 1/2 a. 2 1/2 Gr.-Marke (MiNr. 29) konnte bis einschließlich dem 31.12.1875 als 25 Pfge-Marke aufgebraucht werden. Zwei Stück sind verklebt, dies sind dann 50 Pfge plus die Marke zu 5 Pfge macht zusammen 55 Pfge.

Belege, mit Mischfrankaturen zwischen Freimarken der Ausgaben Brustschild und Pfennige, sind beliebt und es gibt hierzu das im Jahre 1998 von Herrn Wiegand veröffentlichte Handbuch. Darin sind alle bis dahin bekannt gewordenen Mischfrankaturen gelistet, hierzu gehört Dein schöner Wertbrief nicht. Somit ein frischer, bisher nicht gelisteter Beleg. Hinzu kommt, dass die Frankaturkombination MiNr. 29 + 29 + 32 dort auch nicht zu finden ist (dafür zahlreiche andere Belege, mit anderen Kombinationen zwischen MiNr. 29 + 32). Ein weiteres i-Tüpfelchen stellt dar, dass der dort gelistete, am spätesten verwendete ganze Beleg auf den 22.12.1875 datiert (nur ein Briefteil mit MiNr. 19 + 33 datiert noch später, auf den 28.12.75).

Dein wunderbarer Beleg hat bestimmt für viele Sammler einen hohen "Schlabberlechzhabenwillfaktor". Wenn ich vor Hitze nicht schon dahinschmelzen würde, dann würde ich es wegen Deinem Beleg.

MfG
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
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