Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 13.07.2017 20:53:42 Gelesen: 590338# 176@  
@ BD [#2]

Bisher habe ich bei der Betrachtung der Studie Schubert vor allem die TEUERSTEN Marken betrachtet. Es ist aber genau so spannend, einmal nach den Stücken zu fragen, die heute nicht mehr so bekannt sind.

In der Liste Schubert sind 101 Marken aufgeführt mit einem Wert von Mk. 750 und mehr (Senf 1912). Einige Länder konnten gleich mehrere Briefmarken unter den ersten 101 platzieren, so auch - -

AFGHANISTAN!

Die Ausgaben von 1875/76 schafften es gleich vier Mal unter die ersten 101! Die (Senf-)Nummern 33, 23, 35 und 34 erreichten Platz 50, 58, 58 und 75!

Ich verstehe von der Afghanistan-Philatelie etwa so viel, wie eine Kuh vom Schlittschuhlaufen. Was tun?

Der Michel Raritäten-Katalog 2010 listet die Nrn. 1-5, 12-50 der Jahre 1871, 1875-1876 auf. Nur drei Marken werden (2010) vierstellig bewertet (Mi 1 I = Euro 1500, Mi 2 II = Euro 1000, Mi 5 = Euro 1400), alle anderen sind unter Euro 1000 bewertet. Hier hat also ein dramatischer Wertverlust zu den Notierungen von Senf 1912 stattgefunden!

Woran das liegt, weiss ich nicht. Natürlich sind fast 40 Jahre Krieg im Land ein wichtiger Grund, aber auch früher schon bestimmten (bei anderen Ländern) oft ausländische Sammler die Geschicke eines Sammelgebietes mit. Viele Bestände befanden sich seit dem XIX. Jahrhundert in Europa, in den USA, und so weiter.



Meine Bibliothek gibt nun auch nicht gerade Dutzende von Hinweisen, wenn ich nach Afghanistan-Sammlungen suche, um vielleicht etwas mehr zu erfahren. Immerhin soviel: 1963 konnte Corinphila ein sehr schönes Angebot von Afghanistan verkaufen; in 123 Losen wurde eine Sammlung Afghanistan 1870-1919 verkauft. Auf der Umschlagsseite des Nachtrag-Kataloges wurde Los 6013 abgebildet: 1871/1872 (1289) Platte V - rekonstruierter Bogen von vier Marken Typen 1-4 bestehend aus zwei waagrechten Paaren 6 Shahi und 1 Rupa, braunviolett (Katalog Masson 4+5). Der Michel-Preis 1963 wurde angegeben mit Deutsche Mark 8'400, der Schätzpreis mit CHF 6'000. Es war das dritt-teuerste Los dieser Sammlung (Schätzpreise).

Wenn ich das richtig sehe, hatten diese 4 Marken 1912 bereits einen Katalogwert von mind. Mk. 1'100.

Die Sammlung gehörte vermutlich Maurice Burrus, so vermutet jedenfalls Herb Trenchard. Siehe sein Artikel in der Philatelic Literature Review zu den "Burrus-Sales".

Dass dieses Gebiet durchaus eine Chance für Sammler ist, möchte ich im nächsten Beitrag zeigen.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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