Thema: Wie Sammler Ihr schwer verdientes Geld aus dem Fenster werfen
bayern klassisch Am: 30.04.2009 11:40:50 Gelesen: 26173# 17@  
Da Briefmarken in jedweder Erscheinungsform nicht zum lebensnotwendigen Standard des 21. Jahrhunderts gehören, wird der Preis, den jemand für sie zu bezahlen bereit und in der Lage ist, immer ein Fall von Liebhaberei sein und bleiben.

Dass es dabei Grundsätze gibt, die gut informierten Zeitgenossen bekannt sind, klang hier schon mehrfach an.

Wenn ein Massengebiet gesammelt wird, wie es schon immer gesammelt wurde, die Anzahl der Sammler jedoch rückläufig ist, sollte damit gerechnet werden, dass der Wert (nicht das, was uns verschiedene Kataloge weismachen wollen) beständig sinkt.

Wer von einem Massengebiet etwas spezielles sammelt, entzieht sich damit allgemeingültigen Kriterien ganz oder teilweise unter Inkaufnahme des Risikos, dass nur er sich für diese Spezialitäten interessiert und sich später kein Abnehmer finden lassen wird.

Wer kein Massengebiet sammelt, wird zwangsläufig facettenreicher und damit auch in der Regel niveauvoller sammeln und sich den Marktzwängen der großen Masse nur in verminderter Form ausgesetzt sehen.

Dass auch kleinere und/oder feinere Märkte schrumpfen können, bleibt aber auch dabei eine unbestreitbare Tatsache, die ihre realbewertungstechnischen Probleme z. B. im klassischen Bereich als lange Schatten voraus wirft.

Innerhalb seiner Nische sollte man versuchen auf höchstem Niveau zu sammeln, immer die bessere Qualität, wenn man die Qual der Wahl hat, präferieren und gleichzeitig gute Literatur zu kaufen oder bei entsprechender Eignung, selbst zu verfassen.

Wer Vordruckalben füllt, ist für mich kein Sammler. Wer im Abonnement etwas bezieht ebenso wenig. Eine Sammlung ist und sollte mehr sein als die Anhäufung von Marken und Belegen - sie sollte Sinn machen und möglichst individuell sein.

Daher steht hinter jeder "echten" Sammlung ein geistiges Gerüst, welches im Lauf der Zeit mit den passenden Stücken Form annimmt, bis sie ausstellungsreif oder auf andere Weise kolportierbar wird.

Wenn dann einmal eine Sammlung, der Wert einer solchen ist hierbei vernachlässigbar, denn es gibt hervorragende Günstige und gerade noch so erträgliche Teuere in Hülle und Fülle, auf den Markt kommt, dann muss das schwer verdiente Geld nicht aus dem Fenster geworfen worden sein; im Gegenteil, ein Zinssatz über Libor oder Fibor ist unter Umständen auch so zu erreichen.

Wer jedoch seine Sammlung liebt und lebt, den interessieren monetäre Dinge nur am Rande, wenn überhaupt.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
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