Thema: (?) (45) Altdeutschland Mecklenburg-Schwerin: Echt oder falsch ?
Markus Pichl Am: 20.07.2017 12:01:20 Gelesen: 25827# 9@  
@ 10Parale [#22]

Hallo 10Parale,

vielen Dank, für das Lob.

Die beiden Marken sind echt.

MiNr. 8 ist in Wahrheit eigentlich Nr. 6, da es in der chronologischen Reihenfolge die sechste Marke ist, die Mecklenburg-Schwerin verausgabt wurde. Im Krötzsch-Handbuch wurde noch nach der Reihenfolge der Verausgabung nummeriert, ebenso im Scott. Warum der Verkäufer für die MiNr. 8 x „Michel No 5x“ und „No 7“ auf seiner Verkaufskarte angibt, ist vielleicht einfach nur einem Schreibfehler geschuldet. Wobei ich nicht weiß, ob in diversen ausländischen Katalogen nochmals andere Nummerierungen vergeben wurden. Der Michel-Katalog vergab bei den letzten drei Marken seine Katalognummern nach Wertstufen.

"Was für ein Zweck hatte es, den Durchstich abzuschneiden?"

Durchaus kam es damals am Postschalter vor, dass Marken teils oder an allen vier Seiten mit der Schere aus dem Bogen geschnitten wurden.

Reklamieren würde ich die MiNr. 8 nicht sondern gut aufbewahren und einen Rahmen darum machen. Denn die Marke zeigt deutliche Fehler im Markenbild, ob nun Plattenfehler nach heutiger Definition oder ob diese Fehler bereits von Grund auf in diesem Klischee steckten, muß ich im Moment offen lassen.

Fakt ist, dass ich eine MiNr. 3 von dortigem Bogenfeld 10 gefunden habe, welche die selben Merkmale bzw. Fehler zeigt. Es handelt sich hierbei wohl um das gleiche Klischee.

Die Merkmale wären (siehe rote Pfeile):

1) das A in FREIMARKE ist links oben offen
2) in der gebogenen Bodenlinie der Krone befindet sich links ein Bruch und rechts eine Einkerbung



Das Vergleichsstück ist etwas unscharf dargestellt, da aus einem Auktionskatalog heraus gescannt und dies ist mir nur mit 600 dpi möglich, wenn im Bild nicht das Druckraster zu sehen sein soll. Scannt man mit einer höheren Bildauflösung ein, was nur mit Darstellung des Druckrasters möglich ist, sieht man fast gar nichts.

Die Bogen der MiNr. 3 beinhalteten 10 x 12 Marken und die Bogen der MiNr. 8 nur 10 x 10 Marken. Anstatt 120 kamen also nur 100 Klischees beim Druck der Bogen von MiNr. 8 zum Einsatz. Verschiedene Plattenfehler wiederholen sich bei MiNr. 3 und 8. Leider habe ich, trotz recht umfangreicher Suche, keine Einheit oder Marke der MiNr. 8 mit Oberrand und Reihenzähler „10“ gefunden. Daher kann ich im Moment nicht bestätigen, dass das Klischee im Bogen der MiNr. 8 auf selbiger Stelle platziert war. Die besagten Fehler habe ich bisher nur bei dem Oberrandstück von MiNr. 3 finden können, sonst kein weiteres Exemplar gesichtet (früher oder später, werden bestimmt noch weitere auftauchen, es ist auch nicht so einfach, die katalogisierten Plattenfehler zu finden).

In jedem Fall ein besonderes und interessantes Exemplar, welches Du da erstanden hast.

Bildquelle für das zum Vergleich herangezogene Exemplar der MiNr. 3:

Auktionskatalog der Fa. Heinrich Köhler, Wiesbaden, Sammlung Boker.



MfG
Markus
 
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