Thema: (?) (45) Altdeutschland Mecklenburg-Schwerin: Echt oder falsch ?
Markus Pichl Am: 20.07.2017 18:53:05 Gelesen: 25787# 11@  
@ Heinz 7 [#24]

die Prüfer-Signatur Walter Engel ist in der Regel eine "Versicherung". Es gibt aber auch Fälle, als der Fälscher zur Fälschung auch noch einen falschen Prüfer-Stempel anbrachte; ob bei Mecklenburg dies auch geschah, weiß ich nicht.

Hallo Heinz,

grundsätzlich kann eine jegliche Prüfersignatur gefälscht vorkommen. Im heutigen Computerzeitalter ist das überhaupt kein Problem. Früher wurde zumeist die in rot gesetzte Signatur "W. ENGEL" gefälscht.

Sämtliche mir bekannten Markenfälschungen aus dem Sammelgebiet Mecklenburg-Schwerin sind in Flachdruckverfahren (Steindruck oder Lichtdruck) hergestellt worden und weichen auch immer in den Bildzeichnungen deutlich bis recht deutlich ab. Die Originalmarken von Mecklenburg-Schwerin sind durchgängig im Hochdruckverfahren (Buchdruck) hergestellt. Gefährlicher sind Stempelfälschungen auf den Originalmarken, die in ungebrauchter Erhaltung preiswerter sind, als in gebrauchter. Vor allem auf MiNr. 6 b gibt es unzählige, recht gute Falschstempel.

Hier ein Vergleich zwischen einer originalen MiNr. 6 a und deren Fälschung. Das Original zeigt an allen Rahmenlinien, an allen Typen (Buchstaben und Ziffern) deutliche Quetschränder (beispielhaft zeigen zwei blaue Pfeile auf solche). Die Typen sind beim Original rechtwinklig geschnitten und die Wertziffern stehen zentriert in den Wertziffernkästen.





Das Original wurde von Herrn Florian Berger BPP geprüft und signiert, die Fälschung von Herrn Walter Engel BPP.

Sammler (und auch Händler) machen sich oftmals mehr Gedanken über die Echtheit einer Signatur, als über die Echtheit der Marke. Wichtiger, als echte oder falsche Signaturen zu erkennen, ist es Druckverfahren unterscheiden zu können und die sonstigen Echtheitsmerkmale einer echten Marke oder Aufdrucks, im Falle es Fälschungen in dem Druckverfahren der Originale geben sollte, zu kennen. Bei Marken an sich ist die Unterscheidung eher einfacher, bei Aufdrucken oftmals schwieriger und ganz arbeitslos sollen die Prüfer nun auch nicht werden, ferner gilt es ja auch noch Falschstempel oder missbräuchlich verwendete echte Stempel zu erkennen, letztere Sorte ist mir in diesem Sammelgebiet nicht bekannt, und die Qualität zu beurteilen. Durchaus gibt es in verschiedenen Sammelgebieten natürlich auch wenige Sammler und Händler, die dies ebenfalls oder zumindest nahezu auf Prüferniveau können.

Die in meinem vorletzten Beitrag von mir gezeigten Marken MiNr. 1, 4 u. 5 wurden einst oder aktuell von mir selbst eingescannt. Will damit ausdrücken, keine Sorge, die MiNr. 1 und die Prüfersignatur W. ENGEL BPP sind echt.

Was mir aber eben noch einfällt, es gibt verfälschte MiNr. 1, aus denen durch das Ansetzen von Markenrändern mit falschem Durchstich eine MiNr. 4 vorgetäuscht wird, sogar inkl. einer falschen Papierrippung.

MfG
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7594
https://www.philaseiten.de/beitrag/157853