Thema: Wie Sammler Ihr schwer verdientes Geld aus dem Fenster werfen
Briefmarkensammler Am: 01.05.2009 16:38:21 Gelesen: 26093# 23@  
@ Lars Boettger [#22]

Dein letzter Beitrag ist sehr polemisch. Bei 14 € (Zeichnung) war die Aktie der Deutschen Telekom ein Schnäppchen. Bei 100 € grotesk überbewertet. Aber das war jedem klar denkenden Menschen bewusst.

Natürlich ist mein Beitrag polemisch. Gerade deswegen spiegelt er die momentane Gefühlslage vieler Anleger wieder, die durch geldgierige Banker ihr Geld verloren haben. Ich möchte nicht persönlich werden Lars, aber ob Du in dieser Thematik wirklich objektiv und unbefangen mitreden kannst, möchte ich vor dem Hintergrund Deiner beruflichen Tätigkeit zumindest zur Diskussion stellen.

Die Telekom-Aktie steht aktuell bei 9,14 EUR. Wie Du bei einem Emissionspreis von 14,- EUR von einem Schnäppchen reden kannst, solltest Du uns erklären. Für mich ist die Geschichte die hinter diesem Papier steht ein Musterbeispiel dafür wie man hunderttausende (zugegeben ahnungslose und ebenso renditegeile) Privatanleger mit vollem Vorsatz um ihr Vermögen gebracht hat. Der "klardenkende Mensch", den Du in Deinem Beitrag referenzierst ist per se eine kleine Minderheit. Dies gilt für das Anlagegeschäft ebenso wie für die Philatelie. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Schade nur, dass diese Art von Erfahrung so teuer zu erwerben ist.

Das möchte ich mal sehen! Nach 20 Jahren intensiver Beschäftigung mit Geldanlagen kann ich so pauschale Aussagen nicht mehr ab. Wenn ich eines gelernt habe, dann dass es kein Patentrezept gibt. Dafür gibt es zuviele Unbekannte in dem Spiel.

Es gibt in der Tat sehr viele Unbekannte, wenn man sich mit Geldanlagen beschäftigt. Ziel eines Vermögensberaters sollte es dabei sein für seine Kunden möglichst viele dieser "Unbekannten" aufzulösen und berechenbar zu machen. Offenbar ist das Dir bis dato ebenso wenig gelungen, wie den allermeisten der selbsternannten "Vermögensexperten" der großen und kleinen Bankhäuser. Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer wieder wieso mir ein angestellter Banker versucht irgendwelche super-dubber Investments aufzuschwatzen. Wenn das alles wirklich so toll und lukrativ wäre, würde er seine Produkte doch vor allem selbst kaufen. Mehr noch: Wieso sitzt dieser "Experte" an seinem Arbeitsplatz in irgendeiner Bank im kalten Mitteleuropa und nicht auf seiner Jacht vor Portofino oder Nizza ? Soweit scheint es mit der Expertisse also nicht her zu sein. Schneeballsysteme (die gerade reihenweise geplatzt sind) lassen eben nur wenige Gewinner übrig.

Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit der Vermehrung meines Vermögens. Zugegeben, nicht jeder Deal war im Nachhinein von Erfolg gekrönt. Durchschnittliche knapp 10% Rendite sind allerdings akzeptabel. Noch letztes Jahr bin ich dafür noch ausgelacht worden. Die Regel "Gier frisst Hirn", die wir aus vielen EBAY Auktionen kennen, gilt in der Vermögensverwaltung im besonderen Maße. Insofern versuche ich meine Gier zu zügeln. Werte die Substanz haben, finden sich viele. Allerdings muss man dazu die eingetretene Wege verlassen, was in der Tat etwas Zeit und Geduld erfordert.
 
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