Thema: IBRA 2009 vom 06.-10.05.09 in Essen - Philaseiten war dabei
Richard Am: 02.05.2009 23:14:32 Gelesen: 34060# 15@  
Rote Mauritius - Wertvolle Briefmarke im Album vergessen

Augsburger Allgemeine, Essen (01.05.09) - Gut versteckt vor möglichen Dieben schlummerte die rote Mauritius zwanzig Jahre lang vergessen im Album des Sammlers Ullrich Schulze.

Trickreich hatte der Briefmarken-Liebhaber die von seinem Vater geerbte Kostbarkeit auf eine Karte zusammen mit nahezu wertlosen altdeutschen Postwertzeichen gesteckt.

Das Problem dabei: Bald hatte Schulze das Versteck selbst vergessen und das unter dem Namen «Limbo» in der internationalen Briefmarken-Welt bekannte Stück galt rund 20 Jahre als verschollen. Bei der Suche nach ganz anderen Stücken stieß der Sammler vor einiger Zeit überraschend auf die Marke. Nun soll die rote «Mauritius Post Office» am 8. Mai im feinen Essener Schlosshotel Hugenpoet vor einem illustren Publikum versteigert werden.

Mit einem Startpreis von 200.000 Euro können Bieter ins Rennen um die seltene Kostbarkeit einsteigen. «Wer auch immer der neue Besitzer dieser Marke sein wird, er wird seinen Namen in das Geschichtsbuch der Philatelie eintragen», lockt der Hochglanz-Katalog des Kölner Auktionshauses Dr. Wilhelm Derichs.

Abendgarderobe bei dem Ereignis in den historischen Mauern ist selbstverständlich erwünscht, und Auktionator Roland Meiners deutet diskret die Anwesenheit prominenter Vertreter aus der Wirtschaft an. Liebhaber aus aller Welt haben bereits Interesse angemeldet. Nach dem nur wenige Minuten dauernden Ereignis wird mit rotem Champagner-Cocktail angestoßen.

«Da ist man als Auktionator schon etwas aufgeregt», bekennt Meiners. Rund 24 Jahre lang war in Deutschland keine der besonders seltenen Mauritius-Exemplare mit dem Aufdruck «Post Office» mehr versteigert worden. Erreicht habe ihn die Nachricht über den historischen Auktions-Auftrag vor einem Jahr beim Verzehr einer Bratwurst mit Brause in einem Berliner Biergarten, erinnert er sich voller Stolz.

Die Geschichte der Marke selbst ist nicht weniger denkwürdig. Weil sich der Vater des Sammlers, Gerhard Schulze, beim Kauf der Marke nicht über den Preis einigen konnte, zahlte der mit Automaten reich gewordene Unternehmer die rote Mauritius in den 1970er Jahren mit Naturalien. Im Gegenzug für das Stück Papier wechselte eine 40-Fuß lange Motor-Yacht den Besitzer.



Die rote Mauritius

(Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Aus-aller-Welt/Artikel,-Rote-Mauritius-20-Jahre-lang-im-Album-vergessen-_arid,1580425_regid,2_puid,2_pageid,4293.html)
 
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