Thema: Altdeutschland Helgoland: Die acht verschiedenen Auflagen der MiNr. 6
Markus Pichl Am: 11.08.2017 05:47:02 Gelesen: 25227# 9@  
Hallo,

die Marken der IV. Auflage gehören aufgrund ihrer niedrigen Auflage von nur 10.000 Stück zu den ganz seltenen Exemplaren von Helgoland.

Sie sind im Michel-Katalog wie folgt katalogisiert:

d hellgelbgrün (Druck unscharf) / rosarot

und im Kohl-Handbuch:

d trübhellgelbgrün (Druck unklar) / mattrosa

Der nachstehende Brief, befördert am 18.Mai.1872, ist der früheste mir bekannte (Bildquelle: Till Neumann, Bremen).



Aus selbiger Korrespondenz stammt auch dieser Brief vom 4.07.1872, er zierte einst die Titelseite des "Burrus-Auktionskatalog Helgoland" (1962) und befand sich dann in der Boker-Sammlung (Bildquelle: Auktionshaus Heinrich Köhler, damaliger Zuschlag DM 25.000.-).



Dieser Brief wurde am 12.Juli.1872 nach Dresden versendet (Bildquelle: Auktionshaus Christoph Gärtner)





Hier nun endlich die Abbildung eines Briefes, welche uns so ziemlich die originalen Druckfarben zeigt, die Bilder zuvor tun dies nicht. Der Brief wurde am 29.Juli.1872 nach Glogau versendet. (Bildquelle: Auktionshaus Heinrich Köhler)



Zum Vergleich setze ich hier einmal Scans von je einer MiNr. 3 und 7 a daneben, welche die Realität recht gut treffen. Selbst von mir erstellte Scans von MiNr. 6 d folgen zwar auch noch, aber somit wird noch klarer, dass der Blauanteil in den Bildern zuvor zu hoch ist. Es kommt dann natürlich grundsätzlich noch auf den Monitor des Betrachters an, ob die Farben realitätsnah wiedergegeben werden.



Beim Auktionshaus Christoph Gärtner wurden in den vergangenen Jahren dann noch dieser Viererblock (Felder 37, 38, 47 und 48) und dieses Oberrandstück (Feld 9) der MiNr. 6 d angeboten. Beide Stücke wurden zuvor von Herrn Lemberger irrtümlich als MiNr. 6 e signiert. Feld 48 im Viererblock zeigt uns den Zwickel-Plattenfehler in voller Pracht. Somit ist die Stellung der Zwickelplatte "normal stehend", insofern man den Zwickel-Plattenfehler, wenn er auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt, als "normal stehend" definiert.





Aus dem nachstehenden Bild liegen mir die drei Marken aus der oberen Reihe im Original vor und sind innerhalb eines Scans von mir aufgenommen. Die drei Marken aus der unteren Reihe, habe ich virtuell in das Bild eingefügt. In diesem Bild hat nur die erste Marke aus oberer Reihe Originalgummierung. Auch an diesen sechs Marken zeigt sich wieder, je intensiver eine Marke gewaschen und ggf. mit Chemikalien gereinigt ist, wie z.B. die mit Neugummi versehene Marke in der Mitte der oberen Reihe, je mehr verändern sich die Druckfarben und das Papier. Herr Lemberger hat die linke Marke in oberer Reihe als 6 e, die mittlere als 6 f und die rechte als 6 d signiert. Das ist eine weltmeisterhafte Leistung, drei gleichartige Marken, die aus einer Auflage stammen, in drei verschiedene Auflagen zu verteilen.



Wie zuvor bereits erklärt, verraten uns die verschiedenartig geformten Arabesken, in den Zwickeln einer jeder einzelnen Marke, die Stellung der Zwickelplatte. Durch den Nachweis des Zwickel-Plattenfehlers auf Feld 48 im vorstehenden Viererblock, bestätigt sich auch der von mir ausgearbeitete Trick, zum Erkennen der Stellung der Zwickelplatte an einer jeden einzelnen Marke der MiNr. 6 (funktioniert natürlich auch bei MiNr. 7).



Alle mir bekannten Marken der IV. Auflage (MiNr. 6 d), zeigen einen von unten kommenden Kammschlag und die Stellung der Zwickelplatte ist "normal stehend".

Beste Grüße
Markus
 
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