Thema: Altdeutschland Sachsen: Michel-Nr. 19 Farben
Markus Pichl Am: 27.08.2017 19:22:45 Gelesen: 9668# 1@  
Hallo,

seit langer Zeit wird schon über die Farben der verschiedenen Auflagen von Sachsen MiNr. 19 diskutiert. Im aktuellen Michel Deutschland-Spezial 2017 wurde die teuerste Variante, 19 f hell- bis mittelgrau (reingrau), ersatzlos gestrichen. Als was man diese ehemaligen 19 f in Zukunft prüfen möchte, wurde bisweilen nicht kommuniziert. Die Initiative soll vom BPP ausgegangen sein, dass die Streichung erfolgte, da sich diese Farbe als nicht abgrenzbar herausgestellt haben soll.

Von der Tatsache der Streichung, wurden alle Philatelisten überrascht - auch die Mitglieder der Forschungsgemeinschaft Sachsen. Das letzte Statement eines Vorstandsmitgliedes selbiger war hierzu:

"... Man hat die 19f schlicht gestrichen, ohne das früher katalogisierte "hell- bis mittelgrau" bzw. "reingrau" als Bezeichnung irgendwo anders aufzuführen.

Das bestätigt den Eindruck eines nicht zu Ende gedachten Schnellschusses. Marken dieser Variante sind je schließlich nicht verschwunden, sondern nach wie vor existent.

Man wird also an einer weiteren Bearbeitung nicht vorbeikommen. Möglicherweise läßt sich eine Lösung finden, mit der Sammler wie Prüfer leben können."


Nach den amtlichen Unterlagen waren die Marken der Wappenausgabe zu 5 Neugroschen in violett zu drucken und wurden es wohl auch, hatten sich aber schon bei Lagerung im Postdepot in Grau umgeschlagen. Über diesen Sachverhalt gibt es wohl Korrespondenz aus der damaligen Zeit. Andere wiederum haben sich in Grün umgeschlagen. Jetzt rätselt man, welche Farbstoffe hier zu Grunde lagen und welcher sich wohin verflüchtigt hat? Nach meiner Erfahrung verschwinden Farbpigmente nicht restlich, z.B. auch nicht bei mit Gas umgefärbten Marken und so habe ich mir die nachstehende Marke einmal mit 3200 dpi eingescannt und dann stark vergrößert und unter einem einfachen USB-Mikroskop weitere Bilder bei 80- und 350-facher Vergrößerung angefertigt.





So wie es aussieht, kann man Spuren von violetter Druckfarbe entdecken und dies sollte man sich einmal in einem richtigen wissenschaftlichen Mikroskop bei ca. 800-facher Vergrößerung ansehen.

Bin gespannt, was die Forschung bei der Sachsen MiNr. 19 noch alles an das Tageslicht bringt. Nebenbei erwähnt, selbiges Problem trifft auch die Marken Hamburg MiNr. 8 und Schleswig-Holstein MiNr. 18.

Beste Grüße
Markus
 
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