Thema: (?) (11) Altdeutschland Sachsen: Mi. 1 -- 3 Pfennige rot
Markus Pichl Am: 27.08.2017 21:11:06 Gelesen: 10571# 4@  
Marken von Platte III

Gemäß den im Jahre 1882 veröffentlichten Daten erfolgte
am 22.August.1850 eine zweite Bestellung über 60.000 Marken,
am 8.Oktober.1850 eine dritte über 40.000 Marken
und am 4.November.1850 eine vierte über 60.000 Marken.

Diese insgesamt 160.000 Marken, aus den drei zuvor genannten Bestellungen, werden, aufgrund der von Herrn Bühler recherchierten Stempeldaten, der Platte III angerechnet. Das ermittelte Frühdatum für solche ist gemäß Bühler-Handbuch der 13.September.1850 und dies klingt plausibel, da zwischen Bestellung bei der Druckerei und den erstmaligen Schalterverkauf einer Druckauflage immer eine gewisse Zeit vergeht, schließlich liegen Herstellung und Auslieferung dazwischen. Es ist auch so, dass ab dieser Zeit, bis Ende Januar 1851, vorrangig Marken vorkommen, die der Platte III zuzuordnen sind.

Die alten Klischees von Platte I und II, gemäß Bühler-Handbuch waren es auf galvanoplatischem Wege hergestellte kupferne Druckstöckel, waren wahrscheinlich vollkommen verschlissen, sodass man ab der zweiten Bestellung zum Druck der Marken eine neue Druckplatte, diese nun mit in Pappmattern gegossenen Bleiklischees besetzt, erstellt wurde. Das Markenformat wird, aufgrund des neuen Herstellungsprozeß für die Klischees, ab Platte III in der Breite etwas geringer und solche Marken, die mit der III. bis VI. Platte hergestellt wurden, werden als "kleinformatige Marken einer späteren Auflage" bezeichnet. Bei der Platte III wurde, wie im ersten Beitrag schon erklärt, dass bayrische Liniensystem gesetzt.

Von dieser Platte III gedruckt stammt der einzig erhalten gebliebene Bogen der Sachsendreier. Die Geschichten über diesen Bogen und seine stetig wechselnden Eigentümer sind lang und möchte ich mir ersparen, da es schwierig ist über etwas zu berichten, wo man selbst nicht dabei war (smile). Es sind sich aber alle darüber einig, dass der Bogen mindestens einmal im Laufe der Zeit der repariert wurde, wie unschwer an den nachstehenden Bildern zu erkennen ist.

So sah der Bogen vermutlich aus, bevor er in die Sammlung von Philippe La Renotière de Ferrari gelangte. Bühler untertitelte dieses Bild mit: "Der Ferrari-Bogen in natürlicher Größe, vor seiner ersten (?) Reparatur", die Betonung lag wohl seinerseits auf dem eingeklammerten Fragezeichen.



Das war die Abbildung im Auktionskatalog zur 6. Ferrari-Auktion, welche am 27.April.1923 stattfand.



Und so sieht er wohl heute aus (Abbildung aus Auktionskatalog 302. Heinrich Köhler Auktion vom 30.Januar.1999)



Im nächsten Beitrag folgen dann Marken, die mit den Platten IV bis VI gedruckt wurden.

Beste Grüße
Markus
 
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