Thema: Altdeutschland Sachsen: Michel-Nr. 19 Farben
Markus Pichl Am: 30.08.2017 17:50:10 Gelesen: 9416# 5@  
Hallo,

hier nun das Ergebnis. Wie gesagt, beide Marken waren gleichlang in dem Stockfleckenbad!

Bei der England MiNr. 100 ist nur das Papier weißer geworden, die Druckfarbe erschien vorher nur etwas gelblicher, wegen dem Gelbschleier der über der Marke hing. Soll heißen, die Druckfarbe selbst hat sich nach meiner Meinung nichts verändert.



Bei der Sachsen MiNr. 19 ist nicht viel von der Druckfarbe, außer einem gelben Farbton mit leicht rötlichem Einschlag, übrig geblieben. Der ganze Dreck ist vom Papier nun auch runter. Der Stempel kommt nun klarer zum Vorschein, was an der Jahreszahl "7" gut zu erkennen ist.



Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine Farbmischung aus Teerfarben. Auch Anilinrot (Fuchsin) oder Anilinviolett (Mauvein) gehören zu den Teerfarben. So ist Beispielsweise die erste Auflage der Helgoland 20 Pfg-Marke (MiNr. 18 a) in Cochenillefarbe, aber die II. bis VIII. Auflage (18 b bis 18 d) in Teerfarben (Eosinrot) gedruckt. Das Ergebnis der Sachsen MiNr. 19 entspricht in etwas den Farbgebungen, welche schwer durch Sonnenlicht oder andere chemische Reaktionen beeinflusste Marken der letzten Auflagen von Helgoland MiNr. 18 zeigen.

Bei den grün wirkenden, aber wohl doch eher grünlich- bzw. grünblauen Marken der MiNr. 19 sollte aber eine andere Farbstoffzusammensetzung vorliegen. Vorstellbar ist für mich, dass diese Auflage(n) mit preußischblau verschnitten wurden - was auch in diese Zeit passen würde.



Bin schon ganz gespannt, was für ein Ergebnis bei einer professionellen Untersuchung durch einen Chemiker herauskommt.

Nebenbei vermerkt, der Stempel auf der nun völlig verhunzten MiNr. 19 ist dann doch wohl eher echt, als falsch, auch wenn ich nur einen Vergleichsabschlag aus 1870 habe.



Beste Grüße
Markus
 
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