Thema: Altdeutschland Sachsen: Michel-Nr. 19 Farben
Markus Pichl Am: 03.09.2017 12:28:32 Gelesen: 9281# 9@  
Hallo,

wie oben gezeigt, wird in den Katalogen der Gebrüder Senf auf den synthetischen Farbstoff Mauveine hingewiesen [1].

Müller-Mark schreibt in seinem Handbuch "Altdeutschland unter der Lupe" zu Sachsen MiNr. 19:

Nicht weniger als acht* verschiedene Farben sind bei der letzten Sachsenmarke, 5 Ngr. Prägedruck, zu unterscheiden. Grau und lila auseinander zu halten, ist wahrlich nicht schwer, aber bei den grauen Tönen weiß man manchmal nicht, ist die Marke noch blau-, oder schon steingrau? ... Lila war die amtlich vorgeschriebene Farbe. Die anderen Farben sind auf Zersetzung des sehr empfindlichen Orseillefarbstoffs zurückzuführen.

Nun, welche Untersuchungen hier gemacht wurden, um auf den pflanzlichen Farbstoff Orseille rückschließen zu können, erläutert Müller-Mark leider nicht [2].

Im "Handbuch der Gesamten Parfumerie und Kosmetik" von Fred Winter (verausgabt 1942) habe ich gelesen: Orseille färbt in neutraler Lösung violettrot, mit Säuren rot, mit Alkalien rein violett.

Letztendlich sind beide Farbstoffe hauptsächlich zum Färben von Textilien verwendet worden. Wie auch immer, es bleibt weiterhin spannend, was Chemiker heute an den Marken bzw. deren Druckfarben nachvollziehen können. Vermutlich bedarf es hierzu nicht zerstörungsfreien Untersuchungen.

Im nächsten Beitrag zeige ich dann wieder Briefmarken.

Beste Grüße
Markus

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mauveine
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Orseille
 
Quelle: www.philaseiten.de
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