Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 05.09.2017 14:27:20 Gelesen: 577088# 245@  
@ Heinz 7 [#244]

Liebe Leser,

ich denke, dass dieses Thema hier mir geholfen hat, es immerhin auf Platz 4 der "beliebtesten Mitglieder" von Philaseiten zu schaffen. Besten Dank den Leserinnen und Lesern, die mir ihre Stimme gegeben haben! Anerkennung tut wohl, das gebe ich offen zu. Wenn ich sehe, dass mein letzter Beitrag in den letzten 41 Stunden 298 x gelesen wurde, dann ist die Zahl von rund 20 "Fans" aber auch nicht sooo gewaltig, als dass ich nun mit stolzgeschwellter Brust durch die Strassen wandeln würde! Die meisten Leser sind eben doch eher zurückhaltend, denn nur rund 120 Teilnehmer an der Umfrage von Richard sind eigentlich ziemlich wenig, wenn wir ehrlich sind.

Eine Äusserung hat mir besonders Freude gemacht: "Heinz 7: Der Denker, der Logiker, der Analyst, zeigt, wie modern die Philatelie sein kann, er macht die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt lebendig, so dass man geistig davon Besitz ergreift." - Schön! Richtig! Genau so geht es mit. Ich bin kein Maurice Burrus, kein Arthur Hind oder kein Erivan Haub, aber meine Begeisterung für die Raritäten ist vermutlich genau so gross, wie bei den Genannten. Und darum finde ich solche "Spielchen" sehr anregend, WIE ich meine Millionen für die Philatelie denn einsetzen würde, WENN ich sie denn hätte...

Dass dies nicht "Sandkasten-Spiele" oder lose Träumereien bleiben müssen, das möchte ich aber herausstreichen. Wer sich wirklich engagiert, und auch einmal die Geldbörse zückt, wenn die Gelegenheit günstig ist, der wird erstaunt feststellen, dass viele (realistisch gesteckte) Ziele tatsächlich erreicht oder sogar übertroffen werden können! Man darf sich aber nicht beim ersten Fehlschlag gleich entmutigen lassen.

Zurück zum Thema -

Obwohl ich "Lektion 1" (= Grundwissen: welches waren anfangs XX. JH. die besten Briefmarken der Welt?) ja noch nicht abgeschlossen habe, habe ich mir aus gegebenem Anlass Gedanken gemacht zum Wert des Rumänien Nr. 1-Kehrdruck-Paares (Beitrag [#242] bis [#244]). Auf andere Kehrdruck-Paare (anderer Länder) werde ich gerne zurückkommen, da ist noch viel Wichtiges festzustellen.

Dazwischen aber folgende Frage. Kann ein Kauf zum Katalogwert ein "Schnäppchen" sein? - Meine Antwort: JA, DURCHAUS!

Wir haben gesehen, dass die Mi. Rumänien Nr. 1 KD kaum je gehandelt wurde und zu allem Überfluss auch noch seit 67 Jahren verschollen ist! Einen Katalogwert festzusetzen ist also sehr schwierig. Ich habe gezeigt, dass 1922 der Katalogwert wohl bei GB£ 1'000 oder bei CHF 22'000 hätten angesetzt werden müssen. Obwohl rein rechnerisch der Wert 1935 (bei der Hind-Auktion) in Schweizer Franken nicht erreicht wurde, hätte ich den Katalogwert 1935 sicher nicht gesenkt. Gründe:

- äussert schwieriges wirtschaftliches Umfeld, 1935,
- Rumänien-Kehrdruck-Paar mit sehr gutem Resultat, im Vergleich zu anderen Raritäten der Hind-Auktion

Die CHF 22'000 von 1922 sind nach meinem Ansatz heute (Ende 2016) CHF 232'000 wert, somit wäre dies wohl "der richtige Katalogwert". Ich bin jedoch der Überzeugung, dass das Kehrdruck-Paar in den letzten 15 Jahren TEURER verkauft worden wäre!

WENN - HÄTTE - WÄRE... das sind alles Gedanken-Spiele! Aber überlegen wir uns, wie wir reagieren, wenn

a) das Kehrdruckpaar morgen wieder entdeckt wird
b) einem Auktionshaus zum Verkauf angeboten wird
c) uns der Auktionator fragt, welchen Schätzpreis er denn einsetzen soll?

Vermutlich sind wir dann mit CHF 232'000 zu tief! Betrachten wir, was aus anderen Spitzenraritäten geworden ist (in den letzten 100 Jahren). Manche haben an Wert deutlich stärker zugelegt, als in unserer Modellrechnung.

Wie sieht das mit Rumänien aus?

- Das teuerste Stück der Rumänien-Philatelie wurde 2006 zu mehr als CHF 700'000 gehandelt (dazu mehr später).
- Der beste Brief von Rumänien (im Museum, vgl. Beitrag [#169]) hat meines Erachtens einen Wert von mindestens CHF 2'500'000.

Dann müsste das legendäre, einzigartige und weltbekannte Kehrdruckpaar an einer Auktion auch einen gewaltigen Preis erzielen. Vielleicht CHF 400'000? Oder CHF 500'000? Vielleicht noch mehr? Rumänien war in den letzten 15 Jahren ein Sammelgebiet mit sehr guter Nachfrage nach den wirklich guten Stücken. Ich bin darum überzeugt, dass mehr als ein Sammler liebend gerne CHF 232'000 bezahlen würde, könnte er das Stück dafür übernehmen!

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1705
https://www.philaseiten.de/beitrag/160788