Thema: IBRA 2009 vom 06.-10.05.09 in Essen - Philaseiten war dabei
Richard Am: 13.05.2009 11:22:05 Gelesen: 33535# 25@  
Fünf tolle Tage in der Messe

Von Bernd Kassner

Der Westen, Essen (06.05.09) - Am Mittwoch gingen sie los, die „fünf tollen Tage” für Philatelisten aus aller Welt, eröffnet vom Präsidenten der Europäischen Philatelie-Vereinigungen, Pedro Vaz Pereira. Weltausstellung IBRA, nationale Ausstellung NAPOSTA und die Briefmarkenmesse ziehen die Sammler in 5 Messehallen.

Ein herrlicher Frühlingstag. Elf Grad, Regen, nass-kaltes Wetter, dunkle Wolken, wenig Aussicht auf Änderung. Das ist das Wetter für Leute wie Jan Billion und Dieter Hartig, die das Triple in der Messe verantworten. Hartig ist als Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten „Deutschlands oberster Briefmarkensammler”, Billion erfahrener Messe-Organisator, der die Briefmarkenmesse schon seit Jahren veranstaltet. Gut vier Jahre haben die beiden gebraucht, um eine Ausstellung mit Weltformat zu präsentieren, die, so Hartig, „ohne großes ehrenamtliches Engagement nicht zu schultern gewesen wäre”.

Was er damit meint, das sind 20 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche für IBRA und NAPOSTA mit über 1000 Rahmen, in denen Philatelisten aus 33 Ländern Spitzensammlungen präsentieren und sich um Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen bewerben. Das sind über 130 Händler und mehr als 50 Postverwaltungen, die Käufer in die Messe ziehen und internationales Flair verbreiten. Große Länder sind vertreten wie Russland, China und seit langem wieder Indien und die USA, kleine und kleinste Staaten sind ihnen ebenbürtig wie San Marino, Monaco und der Vatikan.

Und „Sammlers Lieblinge” natürlich - Länder wie Österreich, Schweiz, Liechtenstein oder Frankreich. Die Postler aus Paris konnten sich schon ab der ersten Öffnungsstunde nicht über mangelnde Nachfrage beklagen. Israel überrascht die Sammler mit einem Sonder-Kleinbogen und einer Sonder-Automatenmarke zum aktuellen Papstbesuch. Auch da drängen sich die Kunden - die „vorgezogenen Eisheiligen” in dieser Woche sind eben auch die Schutzpatrone des Briefmarkenhandels.

Andreas Hohmann (45) aber finden wir in dem kleinen Eckchen Italien, das er für seine Arbeitsgemeinschaft in der Messe hübsch mit einem italienischen Postsack und der grün-weiß-roten Fahne eingerichtet hat. Schon vor 40 Jahren hat der Düsseldorfer seine Liebe zur Philatelie entdeckt und etwas später sein Herz an Italien verloren. „Eine Schulreise gab den Ausschlag, Italien zu sammeln”, sagt er. „Die Marken haben mich begeistert, dann folgten Reisen nach Italien und darauf habe ich, auch wegen meiner Sammlung, Italienisch gelernt.”

Das wird in diesem Jahr gleich doppelt belohnt. Nach der Essener IBRA, der ersten Weltausstellung, die 2009 in Europa stattfindet, steht für ihn im Herbst noch die Weltausstellung in Rom auf dem Programm. „Solche Ereignisse lasse ich mir nicht entgehen”, sagt der Spezialist für moderne italienische Philatelie.

Dass die größte Philatelie-Veranstaltung der letzten zehn Jahre in Deutschland in Zeiten begrenzter finanzieller und personeller Mittel nur mit den vereinten Kräften der Philatelisten und des Handels zu machen war, betont Messe-Organisator Jan Billion. Größter Aussteller ist die Deutsche Post, die 450 Quadratmeter Fläche gebucht hat. Sie hat heute ihren großen Tag, wenn neue Sondermarken vorgestellt werden, von denen eine speziell dem „Dreierpack von Rüttenscheid” gewidmet ist.

Das begeistert auch Bürgermeister Norbert Kleine-Möllhoff, der sich freut, dass „Essen Standort des wichtigsten philatelistischen Ereignisses in diesem Jahrzehnt in Deutschland ist” und ausdrücklich die Angebote für den Nachwuchs würdigt - fast eine komplette Messehalle ist der Jugend gewidmet. Da spielt natürlich auch ein bisschen Eigennutz mit - irgendwer soll die teure Sammlung schließlich später auch einmal übernehmen.



(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/essen/2009/5/6/news-119077368/detail.html)
 
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