Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 06.09.2017 19:46:23 Gelesen: 582873# 248@  
@ bayern klassisch [#246]

Lieber Ralph,

vielen Dank für Dein Lob. Ich fühle mich geehrt, und das tut mir auch gut, das gebe ich gerne zu. Es ist auch eine sehr schöne Motivation, weiterzumachen. Denn wenn all die Beiträge ungelesen/unbeachtet/ungeschätzt verpuffen würden, und es gäbe keine positiven Reaktionen, dann würde ich mir schon überlegen, ob ich die vielen Stunden nicht besser woanders einsetze. Ich kann die Arbeiten ja auch für mich ganz alleine machen und die Erkenntnisse für mich "horten", aber ich halte es eher mit der Ansicht: "geteilte Freude ist doppelte Freude" (wie auch das Gegenteil: "geteiltes Leid ist halbes Leid").

Ganz generell möchte ich zusätzlich sagen, dass "die Konsumenten" gut daran tun, nicht alles als Selbstverständlichkeit zu beziehen, sondern hin und wieder hinzustehen und "danke" zu sagen oder ein Lob auszusprechen. Es ist leider eine Tatsache, dass viel Freiwilligenarbeit (gerade in den Vereinen) ohne jeden Dank an die "Macher" konsumiert wird. Viele Freiwillige geben darum ihre Tätigkeit rasch wieder auf - weil es an Anerkennung und Wertschätzung fehlt. -

Auch darum finde ich Richards Umfragen gut und motivierend: Es gibt "feedback". Es wäre schön, wenn mehr Leserinnen und Leser sich dann auch daran beteiligen würden.

@ Gerhard [#247]

Danke!

Doch zurück zum Thema.

Die seltsame Carrier-Marke lässt mir keine Ruhe (Schubert-Liste 24.6 - siehe Beiträge 226 bis 235). Ich habe nun wichtige Zusatzinformationen!

In der alten Fachzeitschrift "Illustriertes Briefmarken-Journal" habe ich den Entdeckungsbericht von Theodor Haas gefunden (XXII. Jahrgang, Heft Nr. 3, vom 2.2.1895; Seite 44-46).







Ich schätzte Theodor Haas sehr, vgl. [#149], und sein Aufsatz ist interessant. Aber - genau genommen - haben wir noch immer kein Bild je gesehen von der braunroten MARKE! Offenbar wurde die Marke erstmals in der US-Zeitschrift "American Journal of Philately" erwähnt (10.8.1869). Diese wirklich alte Zeitschrift habe ich leider nicht zur Einsicht bereit.

Tiffany, auf den sich Haas bezieht, schreibt offenbar auch nur etwas von Probedruck, aber Haas sah ein Exemplar mit (Teil-) Stempel (NEW Y)ORK.

Ist dieses Exemplar irgend wann einmal abgebildet worden? Ich muss sagen: das gänzliche Fehlen in den US-Katalogen macht mich sehr vorsichtig; ich glaube noch nicht, dass es eine gültige braunrote Carrier-Marke USA 1851 je gegeben hat. Eventuell sah Haas eine Fälschung?

Interessant auch, was Haas 10 Jahre später in seinem Handbuch "Lehrbuch" zu dieser Marke schreibt (Seite 468):

"(...) Marken, deren Charakter bis zur Stunde nicht aufgeklärt ist, trotzdem sie schon in den sechziger Jahren bekannt war(...)"

"(...) sie (...) dürfte das einzig gebrauchte Stück sein, das man kennt" (Anm.: seine 1895 besprochene "Neuentdeckung").

"Nach Jahren (...) verkaufte der Sammler die Marke für etwa 60-80 Mark an die Firma Gebrüder Senf, in deren Geschäftssammlung sie sich noch heute befindet."

Oh weia! Denkbar ist, dass Senf eine Fälschung hatte, die sie 1912 / 1913 - als Unikat! - keck mit 2000 Mark bewerteten (siehe Beitrag [#2]). Warum Senf dann 1929 die Marke im Katalog NICHT mehr aufführte, ist eine wichtige Frage. Meine Fragen in Beitrag [#235] sind also drängender denn je.

Ich hoffe, dass sich US-Spezialisten dieser "Geschichte" einmal annehmen können.

Heinz
 
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