Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 16.05.2009 23:43:16 Gelesen: 1307962# 230@  
Das Kosovo-Postamt hat Briefmarken mit der Abbildung des Klosters Visoki Decani

Radio Srbija (13.05.09) - Image Das Kosovo-Postamt hat 10.000 Briefmarken im Wert von ein und zwei Euro unter dem Titel Kloster Decani herausgebracht, und die serbischen mittelalterlichen Heiligtümer als albanisches Erbe dargestellt. Der stellvertretende Direktor des Kosovo-Postamtes Mendu Abazi hat für das Radio Kosovo und Metohija erklärt, sie seien nicht der Ansicht gewesen, dass dafür von irgendjemandem um Genehmigung hätten ersuchen müssen. In der Serbisch-Orthodoxen Kirche sagt man, dass sie über die Veröffentlichung solcher Briefmarken niemand kontaktiert hätte. Der Chef der EULEX, Yves de Kermabon, sagte, dass diese Angelegenheit nicht Zuständigkeit der EULEX sei, denn sie befasse sich nicht mit dem Schutz von Kulturdenkmälern. Obwohl man im Büro des internationalen Zivilvertreters in Pristina behauptet, dass man an der Erhaltung des Kulturerbes im Kosovo arbeite, ist der Pressesprecher dieser Mission, Endi McGafi, der Ansicht, dass das Kosovo-Postamt für dieses Problem zuständig sei.

(Quelle: http://glassrbije.org/N/index.php?option=com_content&task=view&id=5959&Itemid=26)

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Serbien: Empörung über Decani-Briefmarken der Kosovo-Post - Belgrad spricht von "Missbrauch der serbischen Kultur- und Kirchengeschichte"

Kathweb.at, Belgrad-Pristina (15.05.09) - Die serbische Regierung ist über zwei von der kosovarischen Post PTK kürzlich herausgegebene Briefmarken mit der Abbildung des orthodoxen Königsklosters Visoki Decani empört. Als "absolut unzulässig" bezeichnete der serbische Kosovo-Minister Goran Bodganovic den "Missbrauch der serbischen Kultur- und Kirchengeschichte". Die großen orthodoxen Klöster im Kosovo seien ein kulturhistorisches Gut aller Bürger, vor allem seien sie aber serbische Kulturdenkmäler, meinte der Minister.

Der stellvertretende PTK-Chef Mendu Abazi erklärte in einem Radiointerview, dass die kosovarische Post keine Genehmigung für die Abbildung des Klosters Decani von der Kirche beantragt habe. "Wir haben niemanden aus der Kirche kontaktiert, weil wir dies nicht für notwendig halten", unterstrich Abazi.

In Belgrad werden die Decani-Briefmarken als ein Versuch Pristinas gedeutet, das Kloster als kosovo-albanisches Kulturgut darzustellen. Auf den Briefmarken stehe nämlich in albanischer, englischer und serbischer Sprache lediglich: Kloster Decani - Republik Kosovo. Die kosovarische Post PTK stelle auf ihrer Website fest, dass es sich beim Kloster Decani um einen "kosovarischen Architekturschatz" aus dem 13. Jahrhundert handle.

Das Kloster Visoki Decani wurde tatsächlich im 14. Jahrhundert - zwischen 1328 und 1335 - als Grabstätte für den serbischen Herrscher Stefan Uros III. aus dem Haus der Nemanjiden errichtet. 2004 wurde es zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. In der albanischen Publizistik wird immer wieder behauptet, die Baumeister von Decani seien aus dem Gebiet der Bocche di Cattaro gekommen und albanischer Herkunft gewesen.

(Quelle: http://www.kathweb.at/content/site/nachrichten/database/25998.html)
 
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