Thema: (?) (62) Danzig: Belege
Stefan Am: 03.10.2017 12:44:33 Gelesen: 24148# 9@  
Ein Krabbelkistenfund, welcher bei näherer Betrachtung eine kleine Besonderheit offenbart. Es handelt sich hierbei auf dem ersten Blick um eine Einzelfrankatur zu 5 Rentenpfennig (Deutsches Reich Mi-Nr. 339) im Fernverkehr, welche im Dezember 1923 auf einer Karte gestempelt wurde. Einzelfrankaturen dieser Ausgabe sind nichts Ungewöhnliches.

Auf dem zweiten Blick lässt sich der Stempelort "Danzig" erkennen. Seinerzeit war Danzig allerdings als Freistaat Danzig völkerrechtlich und postalisch unabhängig vom Deutschen Reich, die verausgabten Briefmarken wechselseitig nicht gültig. Ein weitergehender Blick verrät, dass als Schreibunterlage des Absenders eine Ganzsache aus der vorangegangenen Inflation des Deutschen Reiches herhielt, wobei der Wertstempel zu 1,50 Mark zum Aufgabezeitpunkt der Karte nicht mehr gültig war. Daher wurde eine Briefmarke der seinerzeit im Deutschen Reich neuen Währung Rentenpfennig verklebt. Die aufgebrauchte Karte enthält links neben der Frankatur zusätzlich den Hinweis "Antwortkarte". Demnach scheint es sich hier um den Antwortteil einer Korrespondenz zu handeln, welche der ursprüngliche Empfänger des Frageteils am 19.12.1923 in Danzig-Langfuhr zur Post gab. Der ursprüngliche Absender der Karten frankierte den Antwortteil postalisch korrekt mit einer deutschen Briefmarke.



Sendung aus Danzig-Langfuhr nach Hermsdorf bei Berlin vom 19.12.1923, die Frankatur entwertet durch einen Handstempelabschlag des Gerätes Danzig *1t



Der Beleg ist zusätzlich rückseitig signiert von Infla-Berlin als "Einwandfrei".

Gruß
Pete
 
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