Thema: Postverhältnisse der DDR Volksmarine
Fips002 Am: 15.10.2017 21:27:33 Gelesen: 9464# 11@  
Zur Deutschen Marinegeschichte gehört auch die ehemalige DDR-Marine mit der "Seepolizei", "Volkspolizei-See", "Seestreitkräfte" und "Volksmarine". Neben den vierstelligen Postfach Nummern der Seestreitkräfte und der Volksmarine, befasse ich mich auch mit den Postverhältnissen der "Volkspolizei-See".

Postbelege gibt es leider so gut wie nicht mehr. Viele Zeitzeugen sind auf ihre letzte Reise gegangen. Von drei ehemaligen Kameraden erhielt ich einige Belege und sehr wichtige Hinweise zu den Postverhältnissen der Volkspolizei-See. Die Verbände/Einheiten der Standorte hatten Tarnzahlen, die vom Absender bzw. in der Anschrift angegeben werden mussten. Diese Tarnzahl bestand in der Dienstelle Saßnitz aus 1 Zahl-1 Buchstabe, Dienststelle Wolgast aus 2 Zahlen-1 Buchstabe und in der Dienststelle Stralsund aus 3 Zahlen-1 Buchstabe.

Ich zeige einen Brief mit Tarnzahl 65 B im Absender mit Poststempel Peenemünde über Zinnowitz a. Usedom, 21.2.56 von der Dienststelle Wolgast, Baubelehrung und ein Brief mit der Tarnzahl 5R nach Saßnitz. Diese Nummer war für die Grundausbildung der Volkspolizei-See in Saßnitz/Dwasieden bestimmt. Das Datum im Sonderstempel von Zwickau ist der 14.6.1956. Obwohl die Seestreitkräfte am 1.5.1956 gebildet wurden, wurde die PFN der Volkspolizei-See oft noch verwendet und nicht die neue vierstellige Postfach-Nummer.

In Saßnitz gab es 1952 auch einen Sonderlehrgang (U-Boot) mit der Tarnzahl 7S, wurde nach dem 17.Juni 1953 nicht mehr weitergeführt. Das Anfang der fünfziger Jahre eingeführte System der Numerierung der Einheiten (Tarnzahlen) wurde ab Ende 1953 nicht mehr konsequent weitergeführt, so dass viele Einrichtungen keine Tarnnummern mehr erhielten bzw. diese nur noch sporadisch geführt wurden.

So kommen auch folgende Anschriften vor:

Z.B. Herr Hans Stein
OU Peenemünde
OU = Ortsunterkunft als Anschrift.





Mützenband

Gruß Dieter
 
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