Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 16.10.2017 22:46:01 Gelesen: 576925# 290@  
@ Heinz 7 [#282] und [#283]

Die Postmeistermarken der USA haben uns schon mehrfach beschäftigt, und nun tun sie es gleich wieder! Und zwar gleich doppelt! Oder sogar vierfach?

Nun, ich habe nicht irgendwelches (philatelistisches) Fieber, sondern stehe vor der nicht so leichten Aufgabe, uns die Raritäten 33.13 und 33.14 der Liste Schubert vorzustellen. Ich will dies jeweils nicht ohne Erläuterungen dazu "erledigen", denn schliesslich möchten wir die philatelistischen Raritäten der Welt richtig kennen- und schätzen lernen.

Im Katalog Senf 1913 ist katalogisiert:

Vereinigte Staaten von Amerika; Lokalmarken
Baltimore. 1846.

Senf Nr. 2: 5 Cents schwarz: *: -.- / gest. Mark 1500
Senf Nr. 2a: bläulich: *: -.- / gest. Mark 1500
Senf Nr. 3: 10 Cents schwarz: -.- / -.-
Senf Nr. 3a: bläulich: -.- / -.-

Die a-Marken sind Marken auf bläulichem Papier, die anderen sind auf weissem Papier.

Die Postmeistermarken aus Baltimore waren sehr lange Zeit unbekannt! Erst 1895 entdeckte man die ersten Exemplare, fast 50 Jahre nach ihrer Verwendung! In den Jahren 1895-1910 wurden dann einige Exemplare der 5 Cent und der 10 Cent-Marke gefunden und zum Teil teuer verkauft.

Im Senf-Katalog 1913 sind nur die 5 Cents-Marken bewertet. Wie viele Exemplare damals bekannt waren, weiss ich nicht, aber es waren nur wenige. Um 1910 war auch klar, dass die 10 Cents-Marke noch seltener ist als die 5 Cents-Marke.

Anbei ein Bild des vielleicht schönsten 5 Cents-Briefes auf blauem Papier



Im Verkauf von Christie's New York vom 12.10.1989 (Weill Brothers' Stock United States Postmasters' Provisionals) wurde dieser Brief wie folgt beschrieben:

"extremely fine- The finest known example of the five-Cent on bluish paper. (...). No. 16 in the Hayes census".

Der Brief wurde trotzdem nur auf US$ 12-15'000 geschätzt. Den erzielten Preis versuche ich noch herauszufinden.

Warum ist dieser Brief nicht teurer? - Sehen wir uns den Michel-Katalog an (2010). Wir sehen Erstaunliches:

Im Katalog Michel 2010 ist katalogisiert:

Vereinigte Staaten von Amerika; Postmeistermarken
Baltimore (Md.) 1845.

Senf Nr. 1: 5 Cents schwarz auf weiss: *: leer / gest. Euro 6'000
Senf Nr. 2: 5 Cents schwarz auf bläulich: *: Euro 70'000 / gest. Euro 6'000
Senf Nr. 3: 10 Cents schwarz auf weiss: *: leer / -.-
Senf Nr. 4: 10 Cents schwarz auf bläulich: *: leer / Euro 70'000

Wir sehen, dass die 5 Cents Marken im Vergleich zu 1913 sehr tief bewertet sind! Und wir sehen, dass ungebraucht offenbar nur die 5 Cents auf bläulich existiert.

Aus anderen Quellen weiss ich, dass die 10 Cents-Marke äusserst selten ist! Es gibt nur 7 Exemplare!

... auf weissem Papier: 5 Briefe
... auf bläulichem Papier: 1 Brief und 1 Fragment

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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