Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 31.05.2009 20:58:37 Gelesen: 132134# 43@  
Briefmarken bleiben krisenfest

Die Welt / JJB (30.05.09) - Weitgehend unbeeindruckt von der Wirtschafts- und Finanzkrise zeigten sich die rund 2200 Bieter der 105. Auktion der Firma Württembergisches Auktionshaus Ende April. Die viel zitierte "Flucht in die Sachwerte" scheint, trotz Ausbleibens von Inflation, weiter zu gehen.

Starkes Interesse weckten die Raritäten des Deutschen Reiches aus der Sammlung von Dr. Helmut Schmidt. Waren 27 000 (30 000) Euro für eine sogenannte Syke-Halbierung (Michel-Nr. 4 H) auf Brief noch etwas verhalten, engagierten sich die Bieter bei einem gestempelten, senkrechten, ungezähnten Paar der Michel-Nr. 19 U mit 11 000 (6000) Euro schon deutlich stärker. Ebenfalls diesen Zuschlag bei einem Ausruf von 5000 Euro erzielte eine der seltensten Marken des Kaiserreiches, die 1 Mark Dunkellilarot (Michel-Nr. 63 c) in gestempelter Erhaltung. Das mit 42 000 (40 000) Euro höchste Ergebnis für ein Einzellos verbuchte eine gestempelte 5 Mark mit der Abart "Kopfstehendes Mittelstück" (Michel-Nr. 97 BIIK).

Zuschläge im hohen vier- und fünfstelligen Bereich brachte außerdem Material der Deutschen Auslandspostämter und Kolonien. Von 5000 auf 8000 Euro kletterte ein am 25. September 1890 in Herbertshöhe (Deutsch-Neuguinea) aufgegebener Einschreibebrief, der den dort aushilfsweise eingesetzten Stempel von Kerawara und den weiterverwendeten R-Zettel von Matupi trägt. Zwei waagerechte Paare des Kiautschou-Vorläufers Michel-Nr. V 37e auf Sammel-Paketkarte stiegen von 8500 auf 10 500 Euro. Für 22 000 (20 000) Euro wechselte ein waagerechtes Paar der 2. Tsingtau-Ausgabe von Kiautschou auf Brief den Besitzer.

Gute Resultate erlösten Sammlungen von Deutschland aller Epochen. 108 000 (120 000) Euro und damit den höchsten Zuschlag erreichte eine hochspezialisierte Kollektion "Post von China nach Europa" mit Belegen von 1889 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/article3831407/Briefmarken-bleiben-krisenfest.html)
 
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