Thema: Bleisulfidschäden: Die Folienproblematik in der Philatelie
Peter Feuser Am: 28.11.2017 20:45:46 Gelesen: 140242# 128@  
@ ron

Die Versicherungen der Albenhersteller sind völlig wertlos angesichts der riesigen nicht mehr zu leugnenden Bleisulfidschäden, die große Teile unseres philatelistischen Kulturgutes in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört haben. Handelsübliche Hart-PVC-Folien können bis zu 5 % Ölsäure-Ester als Weichmacher enthalten. Die Gefährdung durch derartige oder auch chemische Weichmacher wird weit übertrieben. Hingegen äußerst gefährlich sind die schwefelhaltigen Stabilisatoren im Hart-PVC. Lasse Dir doch bitte von den Albenherstellern bestätigen, dass ihre Produkte schwefelfrei sind, dann können wir weiter diskutieren.

Nach meinen Beobachtungen entstehen die meisten Schäden reihefolgemäßig 1.) unter Hart-PVC-Blattschutzhüllen (mit wertmäßig oft besonders "schutzbedürftigen" Sammlerstücken, Ausstellungsobjekten etc.), 2.) unter Transparent-Albumblättern aus Hart-PVC (in diesem Segment sind die PVC-freien Leuchtturm-/KABE-Vordruckblätter mit Klemmtaschen absolut vorbildlich und in jeder Beziehung empfehlenswert), 3.) in Albensystemen, die vollständig aus Hart-PVC bestehen (wie von Dir vorgestellt), auch Steckkarten, 4.) in Einsteckbüchern, bei denen die Streifen aus Hart-PVC bestehen (hier entstehen konstruktionsbedingt die wenigsten Schäden, weil in der Regel eine bessere Sauerstoffzufuhr gewährleistet wird).

Albenhersteller, die heute noch -15 Jahre nach dem Outing der höchstwahrscheinlichen Ursache der Bleisulfidschäden durch die Papiertechnische Stiftung PTS (München)- philatelistische Bedarfsartikel aus Hart-PVC vertreiben, handeln völlig verantwortungs- und rücksichtslos.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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