Thema: Liechtenstein: Blocks in Kleinstauflagen zu Höchst-Verkaufspreisen
drmoeller_neuss Am: 29.11.2017 10:11:41 Gelesen: 6750# 6@  
Der Ausgabepreis beträgt das 40fache des Nennwertes. Selbst wenn man berücksichtigt, dass vom Verkaufserlös zehn Franken an das Rote Kreuz gehen, also quasi diese Ausgabe eine Zuschlagsausgabe 6,30 + 10,00 Franken darstellt, bleibt immer noch der Faktor 20.

Insofern hinkt der Vergleich zum Block 1, der zum Nennwert verkauft wurde. Sicher war die Portostufe nicht gängig, aber konnte für Luftpostsendungen oder Auslandspakete verwendet werden.

Was kommt als nächstes? Vielleicht eine Rolex, die im Armband ein Wertzeichen in Höhe von 20 Franken enthält? Die erste Briefmarke der Welt, die die Zeit anzeigt? Dann müsste man die Uhr nur mit einem doppelseitigen Klebeband versehen, um damit schwere Großbriefe ins Ausland frankieren zu können.

Die Katalog- und Albenverlage haben schon einen erheblichen Einfluß auf die weitere Entwicklung solcher Raubausgaben. Man kann einem solchen Block eine Hauptnummer verpassen und ein Albenblatt spendieren, oder diese Raubausgabe wird nur als Fußnote im Katalog erwähnt. So hat das der Michel-Katalog konsequent bei den "Geschenkausgaben" der ungarischen Volksrepublik und vielen anderen Ländern gemacht.

Wo bleibt die Reaktion der Verbände? Sicher muss man auch die österreichischen Stickerei- und Kristallmarken nicht gut finden. Aber diese Ausgaben können immer zur Frankatur verwendet werden, und ein Großbrief als Einschreiben nach Europa stellt keine absolut exotische Versendungsform dar, sondern kommt auch im Bedarf immer wieder einmal vor.
 
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