Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 03.12.2017 20:19:02 Gelesen: 567435# 317@  
@ Heinz 7 [#316]

Mit meinem 201. Beitrag zu diesem wunderbaren Thema stelle ich Ihnen FAST eine Weltrarität vor:



Dies ist der 80 Parale Wert der 2. Ausgabe des Fürstentums Moldau, Michel Nr. 7. Der Wert erschien im November 1858. Der Wert ist ungebraucht seltener als gestempelt.

Da DIESE Marke aber auf weissem Papier gedruckt ist, und nicht auf bläulichem, ist die Marke "nur" selten, aber eben KEINE Weltrarität. Die gezeigte Marke ist Michel Nr. 7ay, mit einem Katalogwert von Euro 600 (Michel 2010). Auf bläulichem Papier ist die Michel Nr. 7ax mit Euro 12'000 (2010) bewertet.

Fritz Heimbüchler schreibt in seinem ersten Handbuch (1994) zur Nr. 7ax was folgt:

"Im Gegensatz zu den Werten zu 5 und 40 Parale druckte man die 80 Parale von Anfang an auf weissem oder schwach gelblichweissem Papier. (...). Die ersten 8 Auflagen hindurch gelang es, für die 80 Parale das Papier einigermassen konstant zu halten, das heisst auf weisses oder gelbliches Papier zu begrenzen. Bei der 9. Lieferung am 1.4.1861 kam jedoch plötzlich für die 80 Parale kräftig lilabläuliches Papier zum Einsatz." (siehe Seite 172).

Eigentlich sind Euro 12'000 für eine so seltene Marke nicht einmal extrem viel. Es sind nämlich erstaunlich wenige ungebrauchte Exemplare bekannt. Wieviel? Genau will dies niemand sagen. "Weniger als zehn" scheint zu stimmen, vielleicht sind es auch nur 5 oder 6?

Um den Unterschied zwischen weissem und bläulichem Papier zu zeigen, habe ich ein Exemplar des 40 Parale-Wertes gescannt (Michel Nr. 5x bläulich, 5y weisses Papier). Von Auge sieht man klare Unterschiede. Auf dem Foto scheint es mir weniger deutlich. Aber vielleicht hilft die Abbildung totzdem.



In grössten und ganz wichtigen Rumänien-Sammlungen FEHLTE die Nr. 7ax ungebraucht! Nicht so bei Gross-Meister Alfred Caspary! Er konnte gleich ZWEI Mal diese Rarität vorweisen (siehe Lose 390+391 der Auktion vom 19.11.1957).

In der Liste Schubert erschien diese Marke als Senf Nr. 7a auf Rang 50 (6. Marke) mit einem Katalogwert von 1'200 Mark (1912/1913).

Heinz
 
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