Thema: Vom Nutzen philatelistischer Literatur
Heinz 7 Am: 04.12.2017 22:27:18 Gelesen: 123925# 127@  
Liebe Leser,

dieses alte Büchlein half mir einmal, eine Seltenheit zu erkennen und richtig einzuschätzen.



Die Gebrüder Birnbach schrieben schon 1930 ein wegweisendes Büchlein über Auslandpost in den Fürstentümern Moldau-Walachei / Rumänien. Unter anderem lesen wir da: (Seite 51, 52):

"(..) und wollen noch einige Ausführungen über die sogenannten Retour-Rezepisse machen. Es handelt sich um Begleitscheine (...). Der Wortlaut besagt hier: "Dass ich das beim K.K. Feldpostamte zu Roman am 20. Februar 1856 rekommandiert aufgegebene Schreiben unter Adresse Dr. Pierre Campiano in Berlin am untengesetzten Tage richtig erhalten habe. bezeuge ich mit meiner eigenhändigen Unterschrift". (...). Auf der Rückseite zeigen derartige Formulare in der Mitte das Bild eines Doppeladlers mit der Umschrift: "Postökonomie-Verwaltung". (...). Da die erwähnten Formulare die Einschreibebriefe, welche sich auf sie bezogen, begleiten mussten, war es Brauch, erstere den Briefen beizuheften. Dies geschah entweder durch Siegellack oder aber auch durch Briefmarken. Die Gebühr für die Mitsendung eines Retour-Rezepisses betrug 6 Kr. Bei der Ankunft wurde das Retour-Rezepisse dann vom Brief gerissen und bei dieser Prozedur musste auch die Briefmarke, die zur Befestigung diente, mit durchgerissen werden."

Die Retour-Recepisse, die ich heute im Thema "Krimkrieg" gezeigt habe [1], zeigt genau diesen Fall. Ich war vermutlich der Einzige, der diesen Beleg richtig einschätzte, als er vor einigen Jahren an einer Auktion angeboten wurde. Glück gehabt!

Heinz

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=167643
 
Quelle: www.philaseiten.de
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