Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 06.12.2017 12:58:27 Gelesen: 230316# 200@  
Liebe Freunde,

in Bayern gab es kein 2 Kreuzer Porto bzw. 2 Kreuzer Franko. Die Ausnahme waren Briefe in das Ausland und vom Ausland, wenn der Zielort die erste bayerische Poststation war. Aber das weiß kaum einer.



Ein Brief aus Frankfurt am Main vom 17.2.1848 lief nach Frankenthal in der Pfalz. Taxis setzte korrekt 6 Kreuzer für sich an bis zur Postgrenze Taxis - Bayern (Pfalz) und Bayern notierte in Frankenthal 2 Kreuzer für sich als Sondertarif, so dass der Empfänger nur 8 Kreuzer total zu zahlen hatte.

Der Grund in der Reduzierung des bayerischen Gebührenstandards dürfte vor allem darin gelegen sein, dass diese wenigen begünstigten Postorte Korrespondenten hatten, die zur Ersparnis gerne mal ein paar Hundert Meter mit ihren Poststücken gingen und in diesen Fällen wäre dem bayerischen Postärar gar nichts geblieben. So senkte man die Preise um ein Drittel von 3 auf 2 Kreuzer und erhoffte sich wenigstens keine allzu großen Untereschleifaktionen der eigenen Bevölkerung.

Nur bei einlangender Post ("incoming mail"), wie hier, war der Empfänger nicht manipulationsfähig. Von daher wäre es theoretisch möglich gewesen, eigene Tarife für aus- und eingehende Poststücke aufzulegen, aber das wollte man natürlich auch nicht und so blieb es bei dem modifizierten Tarif von nur 2 Kreuzern bei den Grenzorten wie hier.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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