Thema: Portobestimmung von Belegen: Altdeutschland Bayern - Schweiz
bayern klassisch Am: 06.12.2017 15:09:49 Gelesen: 37368# 18@  
Liebe Freunde,

wenn man bedenkt, dass die bayerische Kreuzerzeit bis 31.12.1875 dauerte und die Schweiz mit Bayern seit 1.7.1875 gemeinsam im UPU waren, solle man meinen, dass es ein leichtes sein dürfte, Belege dieses halben Jahres zu finden, sowohl hin, wie auch her. Aber dem ist nicht so, auch wenn es an Belegen zwischen diesen beiden Ländern wahrlich nicht mangelt. Aber wenn man ein Semester sucht, ein ganz bestimmtes jedenfalls, erkennt man, wie wenig es eigentlich gibt und dass Abwechslung in diesen Sammlungteil zu bringen keine leichte Aufgabe darstellt.



Ein Brief des katholischen Pfarramtes Wallerstein vom 6.11.1875 an das katholische Pfarramt Ramsen im Kanton Schaffhausen in der Schweiz wurde als Partei - Sache frankiert auf den Weg gebracht. Offenbar dachte man, dass für diese Frankatur nur 3 Kreuzer zu bezahlen gewesen wären, zumal doch im Weltpostverein alles so günstig wurde - aber einfache Briefe wie dieser kosteten vorher und nachher immer noch 7 Kreuzer und nicht deren 3. Daher entwertete die Aufgabepost die Marke oben links und stellte dann fest, dass noch weitere 4 Kreuzer fehlten. Diese wurden am selben Tag nachfrankiert und, nun mit anderem Winkel des Stempelgeräts, entwertet.

Es lässt sich darüber hinaus ersehen, dass die linke "1" des Stempels wohl defekt - abgebrochen war, denn alle Abschläge sind sehr klar und deutlich, jedoch druckt die erste "1" oben nicht aus. Der Stempel ist lt. Handbuch von Winkler noch bis 1878 verwendet worden - vlt. gibt es Abschläge kurz vorher/nachher, die den Zustand dieser "1" zeigen?

Zurück zur Postgeschichte (PO): Bayern behielt 4 Kreuzer, die Schweiz bekam 3 Kreuzer (10 Rappen) von Bayern bonifiziert und sehen tut man das Ganze natürlich nicht. Das Briefgewicht war auf 15g von zuvor 1 Loth (16,66g) reduziert worden, aber auch das spielte hier keine Rolle.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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