Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 10.12.2017 11:27:20 Gelesen: 567180# 323@  
@ Heinz 7 [#191]

Ich habe im Juli bereits angekündigt, dass ich es nicht dabei bewenden lassen will, die ersten 50 Briefmarken der Liste Schubert 1913 in Wort und Bild darzustellen, sondern ich möchte diese Liste auch mit derjenigen von Theodor Haas vergleichen und Unterschiede und gegebenenfalls Neuentdeckungen (?) besprechen. Theodor Haas habe ich in diesem Thema bereits vorgestellt, siehe

@ Heinz 7 [#149]

und auch sein grossartiges "Lehrbuch der Briefmarkenkunde"

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1899.

Es ist schön, diese Studie (nochmals) zu machen! Ich habe vor rund 30 Jahren diese Studie von Haas bereits analysiert und sie hat mir massgeblich dabei geholfen, mich für das Sammelgebiet "Rumänien" zu entscheiden! Nun kommt noch der Vergleich mit Schubert 1913 hinzu, das ist sicherlich spannend.

Wir wissen, dass Haas einen anderen Ansatz wählte, als Schubert. Schubert nahm den HÖHEREN Katalogwert einer Marke, wenn sie beide Notierungen hatte (für ungebraucht oder gestempelt). Haas hingegen beachtete nur den TIEFEREN Wert der Marke. War also eine Marke ungebraucht sehr teuer, gestempelt aber billig, dann kam sie bei Schubert auf die Liste, bei Haas aber nicht!

Beispiel: Württemberg 1859, Wappenzeichnung, ohne Seidenfaden. Senf Nr. 13. 6 Kreuzer grün:

ungestempelt: 1000 Mark
gestempelt: nur 4 Mark!



Anbei ein Foto von Los 217 aus der 2. Boker-Auktion vom 7.12.1985, als eine 6 Kreuzer ohne Seidenfaden verkauft wurde (Michel Nr. 13).

Bei Schubert schaffte es diese Marke damit auf Platz 58 (mit etlichen anderen Marken "ex aequo"). Bei Haas kam diese Marke nicht in Betracht! Er suchte und listete NUR die wirklich SELTENEN Marken!

Die Württemberg Nr. 13 hat sich in den letzten 100 Jahren nicht so prächtig entwickelt. 1912 war sie bewertet mit 1000 Mark (!), Michel 2010 bewertet sie "nur" mit Euro 12'000, Andere Weltraritäten haben sich da stärker entwickelt.

Es kann natürlich sein, dass in den letzten 100 Jahren es sich herausstellte, dass die Marke weniger selten ist, als 1912/1913 angenommen (Entdeckung weiterer Exemplare?). Bei anderen Raritäten hat sich Altdeutschland meines Wissens gut entwickelt 1912 / 2010.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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