Thema: (?) (9/12) Wertdeclarationen in Gold bzw. Silber sowie Reduktionen
Magdeburger Am: 10.12.2017 16:16:16 Gelesen: 5102# 7@  
@ Max78 [#6]

Hallo Max,

bei der Versendung von Geld wurde schon recht frühzeitig zwischen Gold und Silber unterschieden, wobei ersteres günstiger war. Die Ursache wird, wie du schon vermutest, möglicherweise mit dem Gewicht zusammen hängen. Jedoch zu Zeiten des DÖPV, also ab 1850 gab es diese Vergünstigungen (meist) nicht mehr.

Nach Taxregulativ waren Goldbriefe auf 50% der Silbertaxe zu ermäßigen. Allerdings galt hier mindestens die doppelte Briefgebühr.

Dies war nur aus den Taxregulativ - hätte ich besser weglassen sollen.

Im Jahr 1834 schuldet ein Dresdner einem Mann in Leipzig 5 Reichstaler. Er begleicht die Schulden mit einer Geldsendung. Was ist der günstigere Versand: ein Brief mit einer Dukate (= 5 Taler in Gold), der weniger wiegt, oder ein Brief mit 5 Reichstalern in Silber?

Leider kann ich diese Frage nicht beantworten, da ich mich mit Sachsen nicht auskenne. Deshalb mein Vorschlag: Die Sendung soll von Magdeburg nach Egeln gehen - mit Preussen kenne ich mich ein wenig besser aus.

Bei der Versendung als Wertbrief hätte es in beiden Fällen das gleiche Porto bzw. Franco gegeben, da als Mindesttaxe die doppelte Brieftaxe zu taxieren gewesen wäre. In diesen Falle hätte sie 3 Sgr. betragen.

Interessant wird es, wenn statt 22 Thaler 8 Dukaten versendet worden wären.
Laut Taxordung galt bei 20 - 50 Thaler die dreifache Brieftaxe, wenn diese nicht mehr betragen hätte wie 100 Thaler voll. Bei den 22 Thaler würde dreifach 4 1/2 Sgr. und bei 100 Thaler voll nur 4 Sgr. betragen. In diesem Falle wären also 4 Sgr. angefallen. Die Goldtaxe blieb hier die 2fache Brieftaxe als Mindestgebühr von 3 Sgr. Vergleicht man noch die Gewichte, wären die 8 Dukaten als Wertbrief von vielleicht 3 bis 4 Loth zu versenden möglich gewesen, die 22 Thaler dagegen nur noch als Paket um 1 Pfund Gewicht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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